Wenn Architektur die Antwort ist, was war dann die Frage? In seiner
großen Sinngeschichte des Bauens ergründet Gerrit Confurius die
zeitlose Motivation, Holz, Stein, Beton und Glas miteinander zu verbinden
und aufeinanderzuschichten. Die Suche nach der guten Bauweise
vereinte stets die Bedürfnisse, sich heimisch zu fühlen, zusammen zu
leben und sich die anderen gleichzeitig möglichst formvollendet vom
Leib zu halten. Kathedralen und Wolkenkratzer erheben sich in den
Himmel, Bunker und Tunnel bohren sich in die Erde: Als langlebigster
Teil der künstlich geschaffenen gegenständlichen Welt ist
Baukunst zudem Prisma und sinnfälligste Manifestation unserer
Fähigkeit und Entschlossenheit, die Welt nach unseren Wünschen zu
gestalten. So offenbart die Architektur der Architektur einen menschheitsgeschichtlichen
Traum: Wenn wir Stein auf Stein setzen, werden
die Objekte stabilisiert, Probleme erscheinen lösbarer, das Labyrinth
erhält Struktur: Der Raum erweist sich als Medium angestrebter
Erwartbarkeit. Doch der Traum des Ingenieurs kann unsere Existenz
als Bastler nicht verbergen, sosehr Stadtplanung und Avantgarde
es sich auch erhoffen.