Alles gerät in Aufruhr, als plötzlich Signora Pozzetti, eine gute Bekannte des Bürgermeisters und des Vice Questore auf der Questura erscheint, um das Verschwinden ihrer Tochter Camilla anzuzeigen, obwohl deren Verschwinden noch keine 24 Stunden her ist, und Vermisstenanzeigen normalerweise erst nach 48 Stunden bearbeitet werden.
Dann aber erweist es sich, dass dieses Erscheinen sich als sehr hilfreich herausstellt, denn Commissario Luca Brassoni muss in einem Mordfall ermitteln, obwohl er sich lieber um seine hochschwangere Frau Carla kümmern würde. Die Leiche hat keine Papiere bei sich und kann dadurch auch nicht identifiziert werden.
Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem Toten, der aus dem Wasser des Rio Marin geborgen wurde, um den Schwiegersohn besagter Signora Pozzetti handelt, Nevio Scolari,. Der Tote ist nun also identifiziert, aufgrund eines Fotos, welches die Signora von Tochter und Schwiegersohn bei sich trug, aber wo ist Camilla und warum wurde Nevio ermordet, der respektable Inhaber einer Privatbank?
Als ein zweiter Bankdirektor der gleichen Bank ums Leben kommt und außerdem noch sehr betuchte Kunden eben dieser Bank überfallen und ausgeraubt werden, gerät der Commissario unter Druck, sein Chef und der Bürgermeister sitzen ihm im Nacken. Aber nicht nur das bereitet ihm Sorgen, denn der Täter hat es aus unerfindlichen Gründen auf ihn persönlich abgesehen Aber warum?
Die Vorfälle überschlagen sich, ein Anschlag auf Brassonis Frau,ein weiterer Einbruch bei welchem Brassonis Cousin in Mitleidenschaft gezogen wird, und immer noch keine richtige Spur. Der Bürgermeister schäumt und verlangt Ergebnisse, denn mehrere der Beraubten sind persönliche Freunde von ihm. Aber da kommt Kommissar Zufall ins Spiel und plötzlich wird alles klarer. Ein regelrechter Show-Down beginnt, ein weiterer Anschlag auf eine Sekretärin des Kommissariats, Brassonis Sohn wird geboren, der Täter erschossen und dessen Freundin als Mittäterin entlarvt. Eine dicke Überraschung für den Leser, denn darauf wäre ich nie gekommen.
Mir hat dieser Krimi, für mich der erste aus dieser Reihe, sehr gut gefallen. Spannend geschrieben, mit sympathischen authentischen Charakteren, einem rachsüchtigen Täter und einem unnachahmlich schönen Setting. Venezia, die Serenissima. Ich vergebe hier gerne 4 Sterne mit einer Tendenz nach oben und einer klaren Leseempfehlung.
Autor: Daniela Gesing