Momentan nur im Original erhältlich: John Fantes eigensinniger und herb-sinnlicher Roman 'Ask the Dust' (dt. 'Ich - Arturo Bandini') von 1939, für den ich aber sofort einen Englischkurs machen würde:
Arturo Bandini will Schriftsteller werden, ist von seinem Talent auf rührende Weise fest überzeugt und nichts kann ihn vom Gegenteil überzeugen bis auf seine eigenen quälenden Selbstzweifel. Er wühlt sich durchs Leben, schreibt für den Papierkorb, raucht Zigaretten aus Pfeifentabak und Klopapier ("...manchmal schossen Flammen hoch."), ernährt sich fast ausschließlich von verdorbenen Apfelsinen, bleibt bei alledem fröhlich - und verzweifelt fast daran! Immer hart am Rausschmiss, da er die Miete für sein Zimmer nicht zahlen kann, ist er auf die Geduld seiner Vermieterin und auf seinen einzigen Gönner, den verehrten Verleger Hackmuth, angewiesen, der ihm vielleicht aus Mitleid alle Jubeljahre eine Geschichte abkauft. So scheint Arturo Bandini eine von den Unbilden des Lebens gebeutelte Nussschale auf hoher See: er geht zwar nicht unter, doch treibt er ziellos umher.
Dann lernt er Camilla kennen, das mexikanische Mädchen mit den abgerissenen Schuhen. Sie verlacht ihn, er verhöhnt sie, und eine Hassliebe entspinnt sich...
Ein solches Buch habe ich vorher noch nie gelesen! Eine Liebesgeschichte, die aus nichts als tiefer Zuneigung und beständigem Scheitern zu bestehen scheint das ist harte Kost, die weich in eine heitere, ironische Sprache gehüllt ist. Bitterkeit tropft von den Seiten, die der Autor selbst aber nicht zu bemerken scheint. Das überlässt er den Lesern, die schnell spüren, dass da jemand mit gebrochenem Herzen versucht so zu tun, als wäre es noch ganz. Lebertran für die Seele! Bitterer Balsam!
Charles Bukowski über John Fantes 'Ask the Dust': "Hier endlich war ein Mann, der keine Angst vor Emotionen hatte. Mit überwältigender Schlichtheit vermischten sich Humor und Schmerz. Für mich stellte der Anfang dieses Buches ein wildes, großartiges Wunder dar."