Tadje Detlefson und ihr Freund Lasse entdecken am Strand von Fredenbüll einen Container, der mit Elektronikschrott vollgestopft ist. Mitten unter den Kabeln und Bildschirm finden sich eine Leiche und ein Äffchen, das sich springlebendig an Tadje klammert. Wie es sich für eine Polizistentochter gehört, verständigt sie sofort ihren Vater. Das Äffchen wird, der zum Missfallen von Mutter Heike, nach Hause mitgenommen.
Recht bald ist klar, dass alle Spuren nach Hamburg führen und so macht sich Thies in die Hansestadt auf, um gemeinsam mit Nicole Stappenbeck zu ermitteln. Hamburg ist nicht Fredenbüll. Deshalb wird es Thies weder von den Kollegen noch die Hanseaten selbst leicht gemacht, zu ermitteln. Außerdem fehlt ihm die tatkräftige Unterstützung der Belegschaft Fredenbüller Hidde Kist, die zwar die Hansestadt unsicher machen, weil sie Piet Paulsen im Krankenhaus besuchen, aber ihre eigenen Pläne haben.
Als Ausgleich erhält Thies Unterstützung von Phil, dem Privatdetektiv, dessen Partner Ray die Leiche aus dem Container ist und der unbedingt wissen will, welchem Schlamassel Ray zum Opfer gefallen ist.
Meine Meinung:
Auch der siebente Krimi mit Thies Detlefson hat meine Lachmuskeln strapaziert. Selbst in der für ihn unüberschaubaren Umgebung der Großstadt Hamburg kann sich der POM behaupten. Auch, wenn es ihm lieber gewesen wäre, die heimatlichen Gefilde nicht zu verlassen: zu groß, zu hektisch, zu unpersönlich ist die Hansestadt. Darüber kann auch die enge Zusammenarbeit mit der Stappenbeck, die (wieder einmal) einen Missgriff bei ihrer Partnerwahl getan hat, nicht hinwegtäuschen.
Der Showdown auf dem Hamburger Dom ist richtig nervenaufreibend. Alle sind froh, dieses Abenteuer beinahe unbeschadet überstanden zu haben.
Ich mag Krischan Kochs Schreibstil - super locker und flockig. Die ernsten Themen bleiben im Hintergrund, sind aber der Aufhänger und Auslöser für die Ermittlungen. Seine Figuren sind liebevoll überzeichnet. Thies` Frau Heike entwickelt sich ein bisschen zur Nervensäge, obwohl ich sie ein klein wenig verstehen kann. Einen Affen als Kostgänger zu haben, der die beschauliche Ruhe durcheinanderwirbelt, ist sicherlich anstrengend. Aber muss sie gleich so zickig sein?
Herrlich der Satz von S. 113 "Telje hat den Oberarzt schon gut drauf.", der beschreibt, wie ernst die Praktikantin ihre Arbeit im Hamburger Krankenhaus nimmt.
Lachen musste ich auch über die Szene in der Hidde Kist, als das Äffchen, solange auf die Tasten des "Einarmigen Banditen" drückt, bis der seine Münzen ausspuckt. Und Bounty steht mit offenem Mund, ziemlich baff, daneben.
Ich freue mich schon auf den nächsten Fall für Thies & Co. Auf jeden Fall werde ich in der Hidde Kist vorbeischauen, weil Antje sicher ihre Speisekarte um Matjes- und Krabbenbrötchen erweitert haben wird. Ich liebe dieses Seefutter!
Fazit:
Wieder ein herrlich komischer Krimi mit Thies & Co, der beweist, dass es zu Hause am Schönsten ist. Gerne gebe ich 5 Sterne.