Im Jahre 101 v. Chr. wächst Sumelis wohlbehütet bei ihren Eltern Talia und Atharic auf, während der Kimbernkönig Boiorix mit seinem Volk erfolgreich gegen die Römer kämpft. Wie ihre Mutter Talia verfügt Sumelis über die Gabe, Seelen zu sehen und aus dem Reich des kleinen Volkes zurückzuholen. Wobei ihre Gabe weitaus stärker als die ihrer Mutter ist. Sumelis Ruf eilt ihr ins Kimbernlager voraus und kommt auch Boiorix zu Ohren. Durch einen unbedachten Streit mit einer keltischen Zauberin zieht Boiorix deren Zorn auf sich und wird von ihr verflucht. Voller Angst vor Schmach und Niederlage gegen die Römer schickt der mächtige König seinen besten und vertrauenswürdigsten Krieger Nando aus, um Sumelis zu entführen. Für Sumelis beginnt eine lange und gefährliche Reise zum Kimbernheer und der raue Krieger Nando fühlt sich von ihr bald magisch angezogen. Währenddessen nehmen Talia und Atharic die Suche nach Sumelis auf, um ihre Tochter zurückzuholen. Muss Sumelis dem brutalen und rücksichtslosen König Boiorix gegenüber treten und ihre Gabe einsetzen, um zu überleben? Oder finden Talia und Atharic sie rechtzeitig?
In der Fortsetzung des Buches "Die Druidin" handelt dieser Teil von Sumelis, die als Tochter von Talia deren Gabe, Seelen zu sehen und zu berühren, geerbt hat. Ihre Gabe ist jedoch um einiges stärker als die ihrer Mutter und Sumelis` Wesen ist sanftmütig und rein. Mit Nando hat die Autorin einen Gegenpart geschaffen, der nicht stärker sein könnte. Er ist ein Krieger, gewohnt Befehle seines Königs Boiorix auszuführen und hat eine dunkle Seele. Erneut ist es Birgit Jaeckel gelungen, die verschiedenen Charaktere authentisch zu beschreiben und ihnen dadurch ein Gesicht zu geben. Gerade das Zusammenspiel von Sumelis und Nando ist spannend, berührend und auch überraschend. Die Beziehung von Talia und Atharic wird in diesem Teil der Geschichte ebenfalls eingehender thematisiert und dadurch werden auch die Unterschiede zwischen Mutter und Tochter sichtbar. Die Zeit der Kimbernkriege wird sehr anschaulich beschrieben, so dass ich mich aus dem Alltag hinein in eine ganz andere Welt und Zeit katapultiert fühlte. Auch die Angst der Menschen vor Flüchen, fremden Mächten und unerklärlichen Begabungen spielt eine zentrale Rolle in der Geschichte von Sumelis, die es mit einem mächtigen, grausamen König, einer eifersüchtigen und missgünstigen Priesterin und auch der Liebe zu tun bekommt. Mich hat "Die Tochter der Druidin" noch mehr berührt und begeistert als die Geschichte von Talia. Es war mir eine große Freude, mit den beiden Frauen durch eine gefährliche Zeit und bis in die Poebene zu reisen, den Gefahren zu trotzen und mich von ihrem Leben verzaubern zu lassen.