Lena Christ: Erinnerungen einer Ü berflü ssigen
Lesefreundlicher Groß druck in 16-pt-Schrift
Groß format, 210 x 297 mm
Berliner Ausgabe, 2019
Durchgesehener Neusatz mit einer Biographie der Autorin bearbeitet und eingerichtet von Theodor Borken
Erstdruck: Mü nchen (Albert Langen) 1912.
Textgrundlage ist die Ausgabe:
Lena Christ: Werke. Mü nchen: Sü ddeutscher Verlag, 1972.
Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage.
Gesetzt aus der Minion Pro, 16 pt.
Henricus Edition Deutsche Klassik UG (haftungsbeschrä nkt)
Ü ber die Autorin:
1881 im bairischen Glonn als uneheliches Kind geboren, verbringt Lena Christ ihre ersten Lebensjahre unbeschwert bei ihrem Groß vater. Spä ter erfä hrt sie die Gefü hlskä lte und andauernde brutale Miß handlungen ihrer Mutter und fü hlt sich zunehmend als » Ü berflü ssige« . Nach dem Tod des geliebten Groß vaters entflieht sie der hä uslichen Situation 1898 in das Kloster Ursberg, das sie kurz darauf enttä uscht und verzweifelt wieder verlä sst. Nach einem ersten gescheiterten Selbstmordversuch arbeitet sie als Kö chin und heiratet den Buchhalter Anton Leix. Die Ehe scheitert, Lena erkrankt und ihre Tö chter kommen in ein Kinderheim. Nur mü hsam hä lt sie sich durch Schreibarbeiten ü ber Wasser bis sie so 1911 den Schriftsteller Peter Jerusalem (der seinen Namen 1933 in Peter Benedix ä ndert) kennenlernt und 1912 heiratet. Er veranlaß t sie zur Niederschrift ihrer Lebensgeschichte, die 1912 als » Erinnerungen einer Ü berflü ssigen« erscheinen jedoch nur geringe Beachtung finden. Auch die » Lausdirndlgeschichten« , in denen Ludwig Thoma eine plumpe Nachahmung seiner » Lausbubengeschichten« sieht, und der 1914 erscheinende Roman » Mathias Bichler« finden zu Lebzeiten wenig Beachtung beim Publikum. » Die Rumplhanni« , die zunä chst als Drama in drei Aufzü gen entsteht, dann aber auf den Rat von Peter Jerusalem zum Roman umgearbeitet wird, erscheint im Herbst 1916. Die Ehe mit Peter Jerusalem scheitert an dem Verhä ltnis das Lena Christ mit dem Sä nger Ludwig Schmidt eingeht bis dieser sie verlä sst. Lungenkrank und allein gerä t Lena Christ in grö ß te wirtschaftliche Not und wird wegen Kunstfä lschungen zu einer Gefä ngnisstrafe verurteilt, der sie sich am 30. Juni 1920 durch Selbstmord entzieht. Das Gift hatte ihr Peter Jerusalem verschafft, in dessen Obhut sie ihre Kinder gegeben hat. Wenngleich zuweilen als altbacken und rustikal empfunden, begrü ndet die so rauhe und wuchtige wie eindringlich bilderreiche Sprache der Lena Christ eine moderne, vö llig unverklä rte, realistische Heimatliteratur, wie sie u. a. Oskar Maria Graf prominent fortgesetzt hat.