Yukio Mishima (* 14. Januar 1925), durch seine Großmutter väterlicherseits direkter Nachfahre von Schogun Tokugawa Ieyasu, war Schriftsteller, Dichter, Dramatiker, Darsteller, Model, Filmregisseur und gilt als einer der bedeutendsten und meistübersetzten Autoren Japans des 20. Jahrhunderts. Sein schriftstellerisches Schaffen (über 50 Werke!) kennzeichnen ein außergewöhnlich reicher Sprachschatz, dekadente Metaphorik, Amalgamierung traditionell japanischer mit modern-westlichen literarischen Stilrichtungen sowie ein bisweilen zwanghaft anmutendes Insistieren auf der integrativen Einheit von Schönheit, Erotik und Tod. 1968 wurde er zum dritten Mal für den Nobelpreis für Literatur vorgeschlagen, galt lange als Favorit, doch wurde dieser Preis zu guter Letzt seinem Landsmann, frühen Mentor und Ehevermittler Kawabata Yasunari verliehen. Am 5. Oktober desselben Jahres gründete Mishima eine nationalistische, von namhaften Politikern unterstützte Privatmiliz, genannt Tate no Kai (Schildgesellschaft), die auch an Übungen von Einheiten der Japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte teilnehmen durfte. Am 25. November 1970 Tod durch Seppuku (rituelle Selbstentleibung) im Hauptquartier Ichigaya der Japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte.