In diesem 6. Fall geht es beinahe zu gemächlich zu. Es dauert ziemlich lange, bis der Krimi so richtig in Fahrt kommt.
Doch von Anfang an:
Wir haben es hier mit mehreren Handlungssträngen zu tun. Zum einen findet Friedlinde im Urlaub auf Fehmarn, die dafür bekannt ist, über Leichen stolpern, statt einer solchen eine Sporttasche mit 30.000 Euro.
Der zweite Handlungsstrang dreht sich um den Justizsenators Schelling, der des Insiderhandels mit Aktien verdächtigt wird. Das kommt sogar Friedelinde, die sonst hinter jedem ungewöhnlichen Vorkommnis ein Verbrechen wittert, seltsam vor. Doch noch seltsamer ist, dass neben der Abteilung der Wirtschaftskriminalität auch Sanders Mordkommission in die Ermittlungen gegen Schelling einbezogen wird. Mordkommission ohne Leiche?
Auch Friedelinde hat nach dem Urlaub wieder einen neuen Nachlassfall, der Rätsel aufgibt. Zum einen wird bei dem mehr oder weniger mittelloses Unfallopfer ein Rucksack mit Bargeld in der Höhe von 5.000 Euro gefunden und zum anderen scheint der Mann von einem Auto angefahren worden zu sein und vor dem Golfplatz in unmittelbarer Nähe des Justizsenators abgelegt worden zu sein.
Meine Meinung:
Dieser Krimi fällt diesmal stark von den anderen der Reihe ab. Es dauert gefühlt "ewig und drei Tage" bis er so richtig in Fahrt kommt. Erst auf den letzten ca. 70 Seiten (von 332 S.) kommt Spannung auf. Zuvor gibt es Eitelkeiten und Geplänkel zwischen den Ermittlern der Wirtschaftskriminalität und Sander. Die sind zwar amüsant zu lesen, bringen aber die Handlung nicht zügig voran. Auch die Beschreibung des Festes beim Justizsenator, kurz bevor die Bombe mit dem Insiderhandel platzt, ist mir einen Hauch zu üppig.
Gut gelungen sind wieder die Dialoge zwischen Nicolas und Gernot, der Friedelinde quasi als "externe Beraterin" der Mordkommission sieht, was wieder Nicolas ziemlich gegen den Strich geht. "Gernot, ich weiß nicht, ob es dir schon aufgefallen ist, aber sie [Friedelinde] gehört nicht zu unserem Ermittlungsteam."
Das Cover passt wieder bestens zu den anderen Teilen der Serie. Ich mag solche Wiedererkennungsmerkmale. Der Titel ist diesmal nicht wirklich gelungen. Von "Brennender Angst" und der damit verheißenen Spannung habe ich nichts verspürt. Das gibt jedenfalls einen Punkteabzug.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Die handelnden Personen stellen sich durch ihr Handeln selbst vor und nicht durch mittelprächtige Adjektive beschrieben. Vor allem sind sie Menschen wie Du und Ich, mit allerlei Macken sowie Ecken und Kanten.
Fazit:
Ich mag ruhige Krimis, die durch Wortwitz bestechen, doch diesmal hat mir die Spannung sich sehr gefehlt. Daher kann ich nur 3 Sterne vergeben.