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So wie du mich kennst
So nah und doch so fremd
- von
leseratte1310
- 24.07.2021
zu
Anika Landsteiner
„So wie du mich kennst“
Kann man einen anderen Menschen jemals kennen?
Karla glaubte sich immer sehr innig mit ihrer Schwester Marie verbunden. Doch nun ist Marie bei einem Unfall gestorben und als Karla in New York Maries Wohnung auflösen will, macht sie Entdeckungen, die sie zweifeln lassen, wie gut sie Marie wirklich kannte. Je mehr sich Karla mit den Fotodateien ihrer Schwester beschäftigt, umso mehr stellt sie fest, dass Marie ganz anders war, als Karla sie gesehen hat. Sie erkennt aber auch, dass Marie das Leben gelebt hat, dass sich Karla tief in ihrem Innern wünscht.
Der Schreibstil der Autorin Anika Landsteiner liest sich schön flüssig. Erzählt wird aus beiden Perspektiven.
Die beiden Frauen waren nicht unsympathisch, aber ich kam beiden nicht wirklich nahe. Karla und Marie lebten nicht nur auf unterschiedlichen Kontinenten, sie lebten auch sehr verschiedene Leben. Nur war Karla immer davon ausgegangen, dass sie alles über ihre Schwester wusste, was augenscheinlich nicht so ist. Je mehr sie versucht, in das Leben ihrer Schwester einzudringen, umso mehr verliert sie sich. Ihre Trauer wird nicht kleiner dadurch.
Vielleicht muss man den Anderen bewusster wahrnehmen und nachfragen und tolerieren, dass er vielleicht anders ist als man es möchte. Vielleicht muss man aber auch einfach akzeptieren, dass jeder Mensch auch seine geheimen Seiten hat, die er für sich behält.
Ein interessanter und emotionaler Roman, der zum Nachdenken anregt, da einige wichtige Themen aufgegriffen wurden.
Trauerarbeit
- von
fredfred
- 25.05.2021
zu
Anika Landsteiner
„So wie du mich kennst“
Karla und Marie, zwei Schwestern, ein Herz und eine Seele.
Obwohl die jüngere Marie schon einige Jahre in Amerika wohnt, bleiben die beiden sich so nah wie eh und je.
Doch Marie verunglückt in New York tödlich und der Leser begleitet Karla bei ihrer Trauerarbeit. Sie muss Maries Appartement auflösen, wofür sie sich einige Woche unbezahlten Urlaub genommen hat. Viele Tage verbringt sie damit, in Maries Leben zu schlüpfen: Besucht deren Freunde, zieht ihre Kleidung an, geht in die gleichen Bars. Ja, sie schläft selbst mit einem von Maries flüchtigen Bekanntschaften. Während man ihrem sich hilflos Treibenlassen zuschaut, werden rückblickend Episoden aus Maries Perspektive erzählt.
Auch wenn sich die Frauen so sehr nahe standen, so gibt es doch Bereiche im Leben der Schwester, die Karla noch nicht mal erahnen konnte.
Dies ist ein Roman, der unter die Haut geht. Marie und Karla sind dem Leser zum Anfassen nah. Man spürt die Sehnsucht, man spürt die Trauer, aber man spürt auch, wie Karla allmählich loslassen kann, ebenso wie ihre Eltern ihren eigenen Weg finden, mit diesem Schicksalsschlag umzugehen.
Mir gefällt, wie stringent die Autorin erzählt. Manches muss der Leser sich selbst erschließen, aber nichts bleibt nebulös. Die Sprache an sich ist klar und verständlich. Trotz aller Sachlichkeit fühlt man zwischen den Zeilen große Emotionen.
Ein beeindruckender Roman.
Nichts ist wie es scheint
- von
NI
- 10.05.2021
zu
Anika Landsteiner
„So wie du mich kennst“
Marie lebt in New York, Karla in einem Dorf im schönen Franken.
Marie ist Fotografin, Karla Journalistin.
Marie und Karla stehen sich nahe ¿ sie sind Schwestern.
Doch dann kommt Marie bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Beim Auflösen von Maries Wohnung stößt Karla auf Maries Geheimnis. Dabei dachte sie, dass sie sich alles erzählen und keiner etwas vor dem anderen verbirgt.
Der Verlust eines geliebten Familienmitglieds ist kein leichtes Thema für einen Roman.
Jeder trauert bekanntlich anders. Der Vater verbirgt seine Trauer, so gut es ihm möglich ist und flüchtet sich in die Natur. Die Mutter hat neben dem Verlust ihrer Tochter einen weiteren Schicksalsschlag zu verarbeiten (den sie bisher vor ihren Töchtern verborgen hat) und kompensiert beides mit Rückzug und neuerdings auch Putzwahn.
¿Ein Bild zeigt nie eine allgemeingültige Wahrheit. Niemals ist es objektiv. Ein Bild zeigt immer die Interpretation desjenigen, der es macht. [¿] Nichts passiert ohne Grund.¿ Dieses Zitat trifft es meiner Meinung nach sehr genau und stellt DIE zentrale Aussage im Roman dar. Wir zeigen alle nur das Bild, das andere von uns sehen sollen.
Auch Marie hat Karla nur das von sich gezeigt, dass sie sehen sollte. Hätte Karla Maries Geheimnis gekannt, wäre ihr ¿Bild¿ sicher anders ausgefallen. Sie hätte Situationen möglicherweise anders eingeordnet und daraus resultierend anders reagieren und auf ihre Schwester eingehen können.
Die Charaktere Marie und Karla werden sehr ausführlich und detailliert beschrieben. Man erhält Einblicke in ihre Kindheit, aber auch in ihr Privat- und Berufsleben.
Marie und Karla berichten jeweils im Wechsel aus ihren eigenen Perspektiven: Marie als throwback, Karla im Hier und Jetzt.
Und trotzdem war ¿So wie du mich kennst¿ für mich kein Roman, den ich verschlungen habe. Ich musste mich teilweise zum Weiterlesen motivieren. Karla lässt sich in New York treiben und versucht sich in ihre Schwester hineinzuversetzen, in dem sie ihre Freunde trifft, Orte aufsucht, die sie zusammen besucht haben, etc. ¿ Das empfand ich teilweise als sehr langatmig. Die Handlung an sich, ist sehr eingeschränkt. Man wartet die ganze Zeit darauf, dass noch etwas kommt, noch etwas passiert. Insgesamt hätte ich mir manche zu ausführlichen Beschreibungen kürzer gewünscht.
Nichtsdestototz regt dieser Roman zum Nach- und Überdenken an. Welches Bild zeichnen wir unserer Umwelt von uns? Welchen Eindruck vermitteln wir? Ist es der ¿richtige¿? Gibt es überhaupt richtig oder falsch?
konnte mich nicht überzeugen
- von
Rebecca1120
- 04.05.2021
zu
Anika Landsteiner
„So wie du mich kennst“
Mich hatte die Leseprobe neugierig gemacht. Eine junge Frau (Karla) die die Urne ihrer kleinen Schwester aus Amerika in ihre fränkische Heimat bringt. Beide Schwestern waren zu Lebzeiten eng verbunden und darum fühlt sich Karla nun, da ihre 2. Hälfte für immer fehlt, sehr einsam, auch das Trauern fällt ihr schwer. Sie hofft diesen Verlust in Amerika, wo sie die Wohnung ihrer Schwester auflösen will, verarbeiten zu können¿
Die Geschichte wird aus zwei Sichten erzählt. Die beiden Schwestern wechseln sich immer ab. Gut gefallen hat mir am Anfang, als Karla ihre jüngere Schwester in groben Zügen, aber nicht weniger aussagekräftig, dem Leser vorstellt. Doch danach werden die Ausführungen in meinen Augen leider sehr ausschweifend. Da verliert sich die Geschichte in Nebensächlichkeiten, was mir die Freunde am Lesen gedämpft hat. Auch die Beschreibungen zu Karlas innerer Pein über den Verlust wird so oft wie wortgewaltig ausgeführt, dass ich mich gefragt habe, kommt da noch was? Was will die Autorin mir vermitteln? Ich bin irgendwie mit der Geschichte nicht warm geworden. Darum gebe ich auch nur 2,5 Lese-Sterne.
Beziehungsdramen
- von
Melanie E.
- 01.05.2021
zu
Anika Landsteiner
„So wie du mich kennst“
Ich habe mich ganz bewusst für das Wort Beziehungsdramen für den Titel meiner Rezension zum Roman So wie du mich kennst entschieden, da mir nichts passender erschien als dieses. Es geht um Beziehungen, aber eben auch um Lebenslügen, denn da die Story jeweils aus der Sicht der Schwestern Marie und Karla geschrieben wurde, zeigt sich, das Marie vieles in ihrem Leben verschleiert hat und nie ausgesprochen hat, was sie erleben und erleiden musste. Aus Scham und Angst? Oder vielleicht auch, um Mitleid zu verhindern? Es zeigt sich, das Heilung dann beginnt, wenn Erlebtes nicht in sich vergraben wird, sondern ausgesprochen wird. Mehr wird nicht enthüllt, da Marie verstirbt und Karla in die USA reist, um den Nachlass zu regeln. Ein schmerzlicher Abschied beginnt, der aufzeigt, wie kostbar das Leben ist und wie viel unausgesprochen bleibt, da Karla ihre Schwester leider nicht so gut kannte, wie der Titel des Romans vorgaukelt.
Einige Tabuthemen nehmen hier Raum ein und es dauert eine ganze Weile, bis man als Leserin seine Vermutungen bestätig sieht, das sich im Ordner A auf dem Laptop den Karla sichtet, auch ein Bruchteil von Maries Geschichte zu finden sein wird. Vieles innerhalb der Story gleicht einer Trauerverarbeitung, die absolut notwendig ist, um zu heilen. Es zeigt sich aber auch das Liebe unter Schwestern sehr stark sein kann. So wie du mich kennst ist ein sehr ausdrucksstarker Roman voller unausgesprochener Worte, die aber dennoch zum Ziel führen, wenn es auch nicht da ankommt, wo es ursprünglich ankommen soll, befreit es Marie dennoch.
Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an einen Roman, dessen Traurigkeit nicht überwiegt. Ein Roman der definitiv nachdenklich stimmt und ganz viele Szenen beinhaltet, die davon zeugen, wie wichtig Karla und Marie füreinander sind.
Durchwachsen
- von
Marie
- 30.04.2021
zu
Anika Landsteiner
„So wie du mich kennst“
Das Buch ist zweifellos harter Tobak, aber es hat mich leider nicht vom Hocker gehauen. Keine Frage handelt es sich hier um ein trauriges Buch, in dem Trauerbewältigung eine zentrale Rolle spielt, und auch ich konnte natürlich ihre Trauer in der Situation nachempfinden. Aber Karla ist mir emotional doch relativ fern geblieben. Sie ist zwar authentisch beschrieben, aber irgendwie sind manche Szenen einfach zu kurz, um groß mitzufühlen und tiefer darüber nachzudenken.
Auf jeden Fall ist es ein nettes Buch für zwischendurch über eine Schwester, die vom Schicksalsschlag getroffen versucht, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen, aber ich hatte etwas mehr Spannung erwartet. Denn ab dem Moment, in welchem man erfährt was auf den Fotos ist (was man sich auch schon eine ganze Weile vorher denken konnte), zieht sich das Buch zunehmend.
Aber: Teilweise kam ein charmanter New-York-City-Flair bei mir auf, in etwa wenn Karla und Marie im Hinterhof des Apartments auf der Feuertreppe sitzen, Vino trinken und Joints rauchen.
Und gerade solche zwanglosen Situationen des (möglicherweise sehr klischeehaften Künstler-) Lebens in New York haben für mich das Buch doch ganz lesenswert gemacht. Ich denke man muss das Thema mögen, mich hat's emotional eher kalt gelassen. Vielleicht war auch einfach der Zeitpunkt falsch, dass das Buch bei dem schönen Wetter nicht richtig auf mich wirken konnte. Ich würde es gerne trotzdem denen empfehlen, die auch mal ein Buch über den Umgang mit Trauer lesen möchten.
Kennst du mich wirklich?
- von
Bücherfuchs88
- 25.04.2021
zu
Anika Landsteiner
„So wie du mich kennst“
Wie gut kannte Karla ihre Schwester Marie wirklich? Der Roman aus der Feder von Autorin Anika Landsteiner war nicht nur emotional, sondern gleichzeitig auch gespickt von immer neuen und zugleich unerwarteten Wendungen, welche der Handlung einen zusätzlichen Reiz verliehen haben. Ihr Schreibstil wirkte auf mich flüssig, die Handlung authentisch und ohne Logikfehler. Wer war Marie wirklich und wie gut kannte Karla ihre Schwester? Diese Frage stellte sich mir während des Lesens öfter und auch ich wollte wissen, wer Marie denn eigentlich war. Gleichzeitig liegt der Fokus auch immer wieder auf ihrer Schwester Karla, die nicht nur im Rahmen der Wohnungsauflösung auf den Spuren ihrer Schwester wandelt, sondern auch dabei immer mehr den Blick auf sich und ihr eigenes Leben wirft. Mit viel Gefühl und gleichzeitig klaren Blick schildert die Autorin so die verschiedenen Blickwinkel beider Schwestern und konnte mich so begeistern. Die Länge der einzelnen Erzählphasen war stetig angenehm, auch wenn ich mir manchmal längere Momente mit Marie gewünscht hätte. Dennoch konnte mich die Handlung in ihrer Gesamtheit für sich gewinnen und begeistern ebenso wie die Covergestaltung, welche nicht nur in ihrer Farbwahl sehr angenehm ist, sondern zugleich auch dafür sorgt, dass dem Auge beim Betrachten nicht langweilig wird.
So wie du mich kennst - konnte mich nicht berühren
- von
Gelinde
- 13.04.2021
zu
Anika Landsteiner
„So wie du mich kennst“
So wie du mich kennst, von Anika Landsteiner
Cover:
Das Cover finde ich könnte eher für ein historisches Buch passen.
Inhalt:
Karla und Marie, zwei Schwestern die ich sehr nahe stehen. Auch als Marie in die USA zieht und dort als erfolgreiche Fotografin durchstartet, ändert sich nichts an dieser Nähe.
Doch eine furchtbare Nachricht wirbelt alles durcheinander.
Marie hat einen Unfall und ist tot.
Plötzlich stellen sich Fragen an die man vorher gar nicht gedacht hat und auf die es keine Antworten zu geben scheint.
Kenne ich meine liebsten Menschen eigentlich wirklich?
Meine Meinung:
Die Geschichte wird aus zwei Sichtweisen erzählt, einmal von Karlas Seite und dann aus Maries Sicht.
Der Einstig hat mir gut gefallen, kann ich doch das Gefühl gut nachvollziehen, einen lieben Menschen in der Ferne zu wissen. Auch meine Tochter lebt nun seit fast 10 Jahren in USA und hat dort eine Familie gegründet.
Doch ich muss leider sagen, ich habe keinen Bezug, keine Nähe zu den beiden Schwestern finden können. Sie blieben mir irgendwie fremd, auf Distanz. Es waren Personen über die ich gelesen habe, wie wenn ich einen Zeitungsbericht lese.
Je mehr ich gelesen habe, desto schwieriger war es für mich. Es war teilweise richtig ermüdend, wie ich mich so sehr konzentrieren musste, weil alles bis ins kleinste Detail und in alle möglichen Abzweigungen und Nebenhandlungen erklärt und aufgedröselt wurde. Das machte es in meinen Augen irgendwie zäh und an vielen Stellen langatmig.
Autorin:
Anika Landsteiner absolvierte nach dem Abitur eine Ausbildung zur Schauspielerin mit Bühnenreife und entschied sich nach vier Jahren Berufserfahrung gegen das Spielen und für das Schreiben. Zwei Jahre leitete sie das Münchner Stadtmagazin MUCBOOK, mittlerweile arbeitet sie als freie Autorin für verschiedene und schreibt Bücher.
Mein Fazit:
Eine traurige (Familien-) Geschichte, die mich aber emotional nicht berühren konnte (kann gar nicht so genau sagen warum).
Von mir 3 Sterne.
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