Eigentlich habe ich bei diesem Thriller was anderes erwartet. Ich dachte, dass es brisant hergeht, die Polizei dem Täter immer näher kommt und man die Seiten förmlich verschlingt!
Leider war das für mich nicht der Fall... Besonders den Anfang hätte ich mir anderes gewünscht. Man lernt innerhalb kürzester Zeit eine Vielzahl an Protagonisten kennen. Die Kapitel (auch im fortlaufenden Buch) sind sehr kurz. Was für Lesepausen super ist, aber leider nicht als Einstieg in einen komplexen Politthriller. Jeder der Protagonisten bekommt circa 1 1/2 Seiten in denen wir nicht nur den Charakter, sondern auch die Umgebung und diverse Beziehungen kennenlernt. Dies hätte ich mir etwas wortreicher gewünscht. Die Beschreibungen der Umgebung waren hingegen wortreich gespikt mit Straßennamen, Autobahnnummern etc.
Das letzte Drittel war dann allerdings sehr packend - hier war die schnelle Abwechslung der Sichtweisen sehr passend. Auf den letzten Seiten fiebert man dem Ende entgegen.
Zum Ende hin möchte ich noch kurz etwas zum Cover sagen: Thrillercover finde ich persönlich immer schwierig, da man themenbedingt schlecht mit fröhlichen Elementen arbeiten kann. Bei Die Stunde der Wut gefällt mir das Cover aber sehr gut! Die düstere Atmosphäre, das rot als Symbol für die Wut und die beiden Figuren im Vordergrund. Ein richtiger Eyecatcher!
Für mich war es leider nicht das richtige Buch, doch ich kann mir gut vorstellen, wie Melia und Vincent viele Leser in den Bann ziehen. Dieses Buch kann ich jedem Leser empfehlen, der nach einem komplexen Thriller sucht.