Für Toni Sanftleben war Finstere Havel bereits der fünfte Fall, für mich erst der vierte Fall und ich habe mich schon sehr auf dieses Buch gefreut. Für mich gehört Toni Sanftleben, ein vielschichtig gezeichneter und überaus sympathischer Kommissar zu meinen Lieblingskommissaren
.
Der Schreibstil des Autors ist wie gewohnt flüssig, sehr lebendig und fesselnd, sodass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag.
Diesmal wird ist der Fall besonders verzwickt. Ein Auto wird aus der Havel gezogen - am Steuer eine junge Frau, vermutlich ertrunken. War es Mord? Oder vielleicht Selbstmord? Es könnte auch ein Unfall gewesen sein.
Toni und sein Team beginnen zu ermitteln. Ich mag sein Team, das um Gesa und Phong vervollständigt wird und doch wird man immer wieder überrascht mit den Fähigkeiten, die er ein oder andere an den Tag legt.
Der Fall ist spannend, die Tote kompliziert. Sie war hochsensibel, von ihrem Mann getrennt, der Streit ums Sorgerecht für ihre gemeinsame Tochter ist entbrannt. Doch sie lebte sehr zurückgezogen und hatte nur wenige Kontakte. Und in ihrem beruflichen Umfeld ist auch nicht alles Gold was glänzt.
Die Story wird auf zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt. Zum einen in der Gegenwart: man erlebt die Ermittlungsarbeit hautnah mit. Dann gibt es immer wieder Einschübe in Melanies Vergangenheit, sodass der Leser an Melanies Leben gut teilhaben kann. Umso mehr fiebert man bei den Ermittlungen mit.
Was der Autor gut kann, ist neben dem Kriminalfall noch das Privatleben des Kommissars zu beleuchten und das in der richtigen Dosis. Denn auch dort läuft - wie im echten Leben - nicht alles rund und so fiebert man auch im Privatleben von Toni mit und wünscht ihm ein Happy End. Ich zumindest.
Der Plot ist verzwickt, der Autor bietet viele Verdächtige und es macht viel Spaß mit zu rätseln. Und am Ende ist man einmal mehr wieder überrascht, ob der Wendungen, die der Fall nimmt.
Die Themen sind interessant und aktuell, der Spannungsbogen ist von Anfang an hoch und wird auch über die gesamte Geschichte gehalten.
Das Ende ist logisch, es passt und alle Puzzleteile fallen an den richtigen Ort. Chapeau, das war super konstruiert!
Fazit:
"Finstere Havel" ist ein faszinierender, unterhaltsamer, informativer und spannender Krimi, den ich absolut empfehlen kann! Tim Pieper lässt den Leser detailliert an der Ermittlungsarbeit teilhaben und zieht den Leser tief in den Fall hinein.