Auf diese Folge hatte ich mich schon gefreut, denn in "Moriarty 2: Die Wiege des Verbrechens" wurden die Beale-Papiere zum ersten Mal erwähnt. Dies weckte meine Neugier, denn ich wollte wissen, welche Bewandtnis es damit auf sich hatte. Wie schon in der vorherigen Folge stand auch dieses Mal Moriarty im Fokus des Geschehens. Mir gefiel das sehr gut, immerhin wurde diese Reihe ja nach diesem charmanten Antagonisten benannt und da sollte dieser natürlich auch die Hauptrolle spielen. In den ersten zwei Folgen lag der Fokus noch auf Sherlock Holmes, hier war es Moriarty, was mich freute.
Moriarty war teilweise Erzähler als auch Teilnehmer des Hörspiels. Dies zu unterscheiden fiel mir leicht. Aufgrund fehlender Hintergrundgeräusche wurde deutlich, wann Moriarty die Rolle des Erzählers innehatte. Ansonsten herrschte stets eine zur Geschichte stimmige Geräuschkulisse, was die unterschiedlichen Szenenbilder hervorragend hervorhob und ich diese gleichzeitig schön visualisieren konnte. Außerdem entstand eine fesselnde Atmosphäre, sodass ich gebannt den Geschehnissen lauschte.
Die Hörbuchsprecher:innen waren wieder mit vollem Elan dabei und es war eine Freude, ihnen zu hören zu können. Besonders die kleinen Frotzeleien zu Beginn zwischen dem Wirts- und Pensionsehepaar mochte ich sehr.
Lediglich bei einer Szene war ich etwas unzufrieden. Der Mord klang ziemlich aufgesetzt, das passte nicht so ganz zur brutalen Ausführung der Tat. Aber hier meckere ich auch auf hohem Niveau.
Die Handlungen nahmen überraschende Wendungen, sodass ich völlig fasziniert zuhörte. Auch das kleine Versteckspielchen eines Polizisten fand ich grandios, welches mich zusätzlich erfreute. Obwohl die Beale-Papiere ein Rätsel darstellten, ging es gar nicht so sehr darum, sie zu entschlüsseln, sondern diese überhaupt erst einmal in den Besitz zu bekommen. Die Auflösung gefiel mir und es gab eine Szene, die mein bücherliebendes Herz höherschlagen ließ. Moriarty gab sich als Bibliothekar aus und reagierte auf eine belächelnde Reaktion auf die Leidenschaft eines Bücherwurms mit folgendem Satz: (Folge 3: Teil 29)
Manche von uns suchen in den Büchern Trost und finden in ihnen bessere Freunde als unter den Menschen."
Generell muss ich sagen, dass ich für Moriarty Sympathien hege. Seine Gegner bezeichnen ihn gern als Teufel, aber er hat eine so charmante und kluge Art, dass er mich regelrecht begeistert. Schade, dass er sich hier nicht mit Sherlock Holmes messen kann, was dem Ganzen sicherlich noch einen größeren Reiz verschafft hätte. Nichtsdestotrotz freue ich mich schon jetzt auf "Teuflische Jagd", die leider letzte Folge von Moriarty.
Fazit:
Die "Moriarty" Reihe begeistert mich immer mehr und ich liebe mittlerweile dieses Hörspiel sehr. Auch hier war Spannung bis zum Schluss garantiert und "Moriarty, Folge 3: Die Beale-Papiere" strotzten nur so vor packender Atmosphäre und spannungsgeladenen Momenten.