Minna ist sehr glücklich und ihre Schneiderei läuft sehr gut. Ihre Tochter Hanne ist sehr folgsam. Minnas Bruder Karl, ist sehr unglücklich und die Geschwister unterstützen sich gegenseitig. Fanny ist froh, das es bald wieder Kirmes geben soll und sie und ihr Mann Hans, bereiten alles vor. Hanne liebt das Schausteller Leben und ist begeistert und ihr großer Traum ist es, einmal dort mit zu fahren. Aber die Zeit meint es nicht gut. Minna wird krank und hat Tuberkulose und muss in eine Heilanstalt. Hanne muss immer wieder ohne ihre Mutter auskommen und wird auch immer wieder ausgestoßen und komisch angeschaut und als sie in der Schule erzählt woher ihr Name stammt, wird die Lehrerin richtig böse. Es sind die Nachkriegsjahre und auch die Zeit des Vertuschens und des Verschweigens und das muss Hanne bitterlich erfahren. Aber dann entdeckt sie die Welt des Theaters für sich und scheint endlich einen Anker zu finden, aber dann kommt es ganz anders.
Im zweiten Band der Mütter Trilogie, nimmt uns Felicitas Fuchs mit in die Nachkriegsjahre. Wiederaufbau, Aufschwung, Hoffnung und auch Wohlstand, all das ist toll, aber es ist eben auch die Zeit des Verdrängens und man will vergessen. Das ist nicht immer gut und es gärt in der Gesellschaft und dies bringt die Autorin großartig rüber. Die Charaktere entwickeln sich weiter und hadern auch immer wieder und man leidet, hofft und liebt mit ihnen mit und ist mitten im Geschehen drin. Die Beschreibungen sind virtuos und bildhaft und Felicitas Fuchs verwebt gekonnt die Familiengeschichte mit fiktiven Erzählsträngen. All dies unprätentiös und klug und das macht das Buch so besonders.