Caroline und James Parcewell wollten eigentlich in London ihren zehnten Hochzeitstag feiern, aber Caroline hat die Reise alleine angetreten. Für James hat sie nach der Hochzeit ihre Doktorarbeit aufgegeben und einen Job angenommen, der sie nicht so ausfüllt, wie sie das gern hätte. Und nun stellt sie fest, dass er ihr Vertrauen missbraucht hat. Auf einer Mudlarking-Tour findet sie ein kleines hellblaues Fläschchen. Auf ihrer Recherche, woher es wohl stammt, lernt sie viel über sich selbst, eine ganz besondere Apothekerin aus dem Ende des 18. Jahrhunderts und eine neue Freundin kennen. All dies führt sie zu einer erstaunlichen Erkenntnis.
Der Plot ist einfach wunderbar und sehr schön aufgebaut. Die beiden Zeitebenen ergänzen sich zu einer runden Geschichte, die sehr bewegt und auch zeigt, wie sich die Rechte der Frauen im Laufe der letzten zweihundert Jahre geändert haben. Die vier Frauen, die diese Geschichte tragen, sind außergewöhnlich und können allesamt als Vorbild dienen. Man sieht ihre Entwicklung, die sehr stimmig ist. Gerade bei Eliza ist das Frauwerden sehr schön eingefangen. Caroline tut der Aufenthalt in London sichtlich gut und erlebt hier ebenfalls eine feine, aber wichtige Entwicklung.
Durch das Buch ziehen sich auch ein Hauch Magie und Mystik. Dies ist aber so dosiert, dass die Geschichte nichts dabei verliert, auch die Realität bleibt vorhanden. Die Frauen eint einiges, obwohl sie durch so viele Jahre getrennt sind. Das ist sehr schön eingefangen und ausgedrückt worden, sowohl von der Autorin, als auch von der Sprecherin. Die Männer kommen weniger gut weg, aber es ist dennoch kein Manifest gegen sie. Das gefällt mir besonders gut.
Bleibt zu hoffen, dass dieser Erstling noch viele weitere so wunderbare Bücher nach sich zieht. Hörgenuss vom Feinsten: fünf Sterne.