Als Rätselbuch bezeichnet Thomas Meyer in seiner ausführlichen, gerade in der »Süddeutschen« erschienenen Rezension Leo Strauss berühmtes Werk »Naturrecht und Geschichte«: »Denn bei Strauss, das lässt ihn bis heute bei vielen gefährlich erscheinen ( ), ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. « Meyer nennt Strauss den vielleicht letzten Philosophen, der an der Sprengung der Moderne gearbeitet habe, die er als einen Irrweg begriff, weil sie von der klassischen Philosophie weggeführt habe: »Wer mit und gegen Strauss denkt, der schärft die Sinne für die Zumutungen von Gedanken. « Und er empfiehlt das Nachwort des Herausgebers, Heinrich Meier, als »die erste wirklich adäquate Deutung des Buches«.
Thomas Meyer, Süddeutsche Zeitung, 15. 11. 2022
»Mit dem Wechsel des Verlags wächst die Hoffnung auf einen absehbaren Abschluss dieser wichtigen Ausgabe, die auch für die hierzulande bislang nahezu ausgebliebene Rezeption des Denkens von Leo Strauss von zentraler Bedeutung ist. ( ) Der größte Gewinn dieses vierten Bandes der GS ist in meinen Augen ( ) der nahezu hundert Seiten umfassende Essay »Philosophie und Geschichte«, in dem der Herausgeber Heinrich Meier Strauss Buch argumentativ nachzeichnet und v. a. seine Kontexte auslotet. ( ) Mit dem nunmehr vorliegenden vierten Band der GS haben der Herausgeber Heinrich Meier und die Übersetzerin Wiebke Meier einen wichtigen Baustein für die Wieder- resp. Neuentdeckung des Denkens von Leo Strauss zur Verfügung gestellt. «
Cord-Friedrich Berghahn in der Germanisch-Romanischen Monatsschrift 73. 1 (2023)