Elternhaus

Die Villa steht verlassen da und man müsste einiges tun, um hier wieder wohnen zu können. Das Badehaus ist auch herunter gekommen, aber doch ist sie majestätisch und herrschaftlich. Yvette kann es kaum glauben, ihr Mann will mit ihr und den vier Kindern von Österreich wieder zurück nach Hamburg ziehen, sie freut sich so. Melanie ist eine Freundin von früher und sie lebt mit Mann und Kindern in Hamburg und freut sich auf die befreundete Familie. Consuelo sehnt sich nach eine Familie, nach Geborgenheit und sie arbeitet als Zugehfrau und träumt und wünscht sich so in fremde Familien. Gerda Hoff ist über neunzig Jahre alt und blind und ist auf fremde Hilfe angewiesen und sie merkt und spürt, dass im Haus gegenüber wieder etwas vor sich geht. Und dann gibt es noch Tobias Hansen, einen Pianisten, der die Musik und die Frauen liebt und auch sein Geheimnis hat Das Buch ist einfach genial! Ein super Thriller mit vielen Überraschungen und einer echt prickelnden, erotischen Note. Das Böse ist überall und in vielen Bereichen und es hört nie auf. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und die Rückblenden in die Vergangenheit, helfen, damit man das Puzzle in der Gegenwart zu Ende bekommt. Echt Empfehlung!

Yvette Winkler erfüllt sich einen Traum, als sie mit ihrer sechsköpfigen Familie nach Hamburg zieht und eine alte leerstehende Villa kauft. Sie will dort ihren Traum vom perfekten Zuhause umsetzen. Doch das Haus hat eine Geschichte, und diese ist verbunden mit dem Barpianisten Tobias Hansen, den es immer wieder zu dieser Villa zieht. Er freundet sich mit den Winklers an und geht bald dort ein und aus. Keiner ahnt, was ihn wirklich bewegt. Bis eines Abends Yvette mit den Kindern allein im Haus ist Mit diesen Zutaten lässt die Autorin Jennifer Mentges einen Thriller entstehen, der von der ersten Seite an Gefahr! schreit, auch wenn man als Leser nur nach und nach erkennt, was genau es damit auf sich hat. Denn eigentlich lässt sich alles ganz wunderbar an, wenn Yvette auf der Villa besteht, um mit ihrem Mann mehr Zeit verbringen zu können und ihren Kindern ein wunderschönes Zuhause zu bieten. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht ganz leicht, denn die verschiedenen Handlungsfäden waren etwas unübersichtlich, doch als ich hier klarsehen konnte, bin ich eingetaucht in ein Buch, das mit viel Beklemmung und Düsternis arbeitet. Verschiedene Zeitebenen lassen auch Rückblicke in die Vergangenheit entstehen, so dass sich nach und nach ein Bild ergibt, das dem Leser Schauer über den Rücken laufen lässt. Die Auflösung ist einerseits vorhersehbar, andererseits aber mit überraschenden Details gespickt, auf die ich nie gekommen wäre. Insgesamt ist das Buch ein Thriller, der mit wenig Blut auskommt, dafür aber mit psychischer Gewalt, die äußerst beklemmend wirkt. Man überlegt sich, ob man je wieder Sympathie für eine schöne alte Villa empfinden wird Mir hat das Buch unheimliche und spannende Lesestunden beschert, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.