Tot ist sie dein

Verònica Torres arbeitet bei der Polizei Sao Paulo in Brasilien. Als Frau reicht es in dieser Männerwelt allerdings nur zur Sekretärin und ihre Versuche offiziell zu ermitteln, werden direkt abgeschmettert. Ohnehin wird in Brasilien noch viel unter den Teppich gekehrt und vielen Anzeigen nicht einmal nachgegangen. Als Verò Zeugin eines Selbstmordes wird und sich ihr Vorgesetzter nicht für die Hintergründe interessiert, ermittelt sie auf eigene Faust - unterschätzt aber die Tragweite ihrer Einmischung. Die Ermittlerin in diesem Buch ist ein ganz besonderer Charakter, der sich nicht dem allgemeinen Bild einer Frau beugen will. Für einen Europäer sind die Zustände fast unvorstellbar. Man begleitet Verò bei ihrem Versuch für Gerechtigkeit zu sorgen und leidet mit ihr, als sie alles nur noch schlimmer macht. Das Autorenduo erschafft eine spannende Ermittlung mit erfrischendem Schreibstil und bringt einem eine gänzlich andere Kultur näher. Die geschilderten Fälle sind gut ausgearbeitet und man kann nachvollziehen, wie diese Täter mit ihren Taten davonkommen und nicht auffallen. Die Wendungen am Ende ließen mich dann überrascht, aber auch befriedigt zurück, denn Verò findet einen alternativen Weg für Gerechtigkeit. Fazit: Ein spannender Thriller mit interessanten Fällen und einer guten Darstellung der Ungerechtigkeiten in diesem Land. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Super! Unbedingt lesen!

Veronica ist durch einige Gefallen nach dem Unfall ihres Vaters weiter im Polizeidienst, wenn sie auch nur die Stelle der Sekretärin inne hat. Als sich eine Frau vor ihren Augen aus dem Fenster des Polizeireviers stürzt, beginnt Veronica zu hinterfragen und sticht in ein Bienennest aus Lügen und Intrigen. Die tote Frau lässt ihr keine Ruhe, besonders da sich kein anderer um ihren Tot kümmert, somit beginnt sie alleine zu ermitteln und bringt sich selber in Gefahr. Für mich persönlich war es der erste Thriller, der in Brasilien handelt und auch die Autoren waren mir gänzlich unbekannt. Jetzt bin ich froh, dass mich das Cover sowie der Klappentext sofort angesprochen haben und ich das Buch gelesen habe. Die Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein und sind so gut beschrieben, dass ich sie schnell vor Augen hatte. Zu Beginn des Buches ist Veronica eher unauffällig und scheu, doch im Laufe des Buches entwickelt sich gerade dieser Charakter besonders intensiv, was mir sehr gut gefallen hat. Mit sehr viel Liebe zum Detail wurden die Handlungsorte beschrieben, gerade in manchen Szenen wollte ich es gar nicht so genau wissen, doch als ich mitten im Lesefluß war, war gerade diese Brutalität richtig, um die Handlung voran zu treiben. In einigen Momenten war ich mir so sicher , den Mörder zu kennen, doch auf der nächsten Seite war ich bereits wieder unsicher und wollte einfach nur noch weiter lesen. Selten hatte ich einen Thriller, der mich persönlich so sehr in seinen Bann gezogen hat. Der Schreibstil ist sehr gut lesbar, gibt mal Tempo und mal Ruhe und forderte mich als Leser, dass ich unbedingt mehr lesen wollte. Die Handlung ist im Nachhinein in sich logisch und gut strukturiert aufgebaut. Fragen bleiben zum ende hin nur wenige offen und könnten gut einer Fortsetzung dienen. Mir persönlich war das Ende des Thrillers etwas zu spektakulär , wenn auch für mich nachvollziehbar, hier hätte ich mir eine andere Wendung gewünscht, die realistisch gewesener wäre. Alles in allem ein spannender Thriller , der mir einige schöne und spannende Lesestunden beschert hat.