Sven Hendrik Lauritzen analysiert mögliche Beschränkungen des Internetvertriebs, die sich aus vertraglichen Vorgaben der Hersteller an Händler in vertikalen Vertriebsvereinbarungen ergeben, in ökonomischer und kartellrechtlicher Hinsicht. Ferner untersucht er die Auswirkungen des vertragswidrigen Vertriebs auf den Gebieten des Marken- und Lauterkeitsrechts.
Hersteller vertreiben ihre Markenprodukte vielfach über mehrstufige Vertriebssysteme, bei denen Endverbraucher die Produkte nur von sog. zugelassenen Händlern erwerben können. Diese Händler beliefert der Hersteller und macht ihnen für den Weitervertrieb vertragliche Vorgaben. Als Ausprägung der digitalen Revolution fordert der Internethandel bestehende Geschäftsmodelle und Vertriebsformen heraus. Um die herkömmlichen Vertriebswege zu stärken, beschränken Hersteller den Internetvertrieb durch Vorgaben in vertikalen Vertriebsvereinbarungen. Sven Hendrik Lauritzen stellt solche vertikalen Wettbewerbsbeschränkungen aus ökonomischer Sicht auf den Prüfstand, um darauf aufbauend die Zulässigkeit von Beschränkungen des Internetvertriebs an kartellrechtlichen Vorgaben zu messen. Hieraus entwickelt er ein eigenes Modell für die integrative Gestaltung selektiver Vertriebssysteme. Sodann analysiert er Durchsetzung und Wirkung von Vertriebssystemen im Verhältnis gegenüber Dritten, sowohl die Folgen des vertragswidrigen Vertriebs im Markenrecht als auch den erweiterten Schutz von Vertriebsbindungssystemen durch das Lauterkeitsrecht.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Teil Grundlagen und Begriffsbestimmung
2. Teil Vertikale Wettbewerbsbeschränkungen aus ökonomischer Sicht
3. Teil Kartellrechtliche Bewertung von Beschränkungen des Internetvertriebs
4. Teil Auswirkungen des vertragswidrigen Vertriebs im Markenrecht
5. Teil Erweiterter Schutz von Vertriebsbindungssystemen durch das Lauterkeitsrecht
Zusammenfassung: Kernthesen der Untersuchung