Reversum: Rückwärts durch die Zeit

Zeitreise rückwärts spannend und einmal ohne offensichtliche Logikfehler. Sehr lesenswert!! Im Gegensatz zu vielen Zeitreisen ist hier ein Roman entstanden, der nicht nur durch die Handlung überzeugt, sondern auch durch seine Logik. Es ist nicht ganz einfach Zeitreiseromane frei von Logikfehlern zu halten hier ist es offensichtlich gelungen. Selbst scheinbare Unmöglichkeiten werden plausibel erklärt. Originell sind: der Name des Protagonisten: Neven Renner vorwärts wie rückwärts lesbar. der rückwärts geschriebene Buchtitel die absteigend gezählten Kapitelnummern die rückwärts erzählten Ereignisse Ohne gleich auf jede Frage eine Antwort zu geben, macht sich der Protagonist Gedanken über so manche Dinge, die ihm widerfahren (da wäre einmal der rückwärts erlebte Regen oder der überfahrene Hase zu nennen). Durch diese Gedankenspiele bekommt der Leser genug Spielraum für eigenes Kopfkino oder Auslegungen. Da offensichtlich Wortspielereien ein Steckenpferd des Autors sind (siehe die Bücher Knobl auch 1+2), lassen sich auch hier einige Wortspiele finden (z.B. Name des Protagonisten). Und Nevens Freund (dessen Name nicht vor- und rückwärts lesbar ist) hat ein Faible für originelle Wortspiele. Mirko Hübner gelingt es mit feinem Humor hervorragend, die Geschichten unvorhersehbar zu gestalten. Der Leser wird bewusst in eine Richtung geschoben, um sich dann gedanklich in einer Sackgasse wiederzufinden., Die rückwärts ablaufenden Vorgänge werden so faszinierend beschrieben, offene Fragen werden am Ende geklärt, wenn sich alles zusammenfügt. Es ist kein Buch zum schnell dahinlesen, ein bisschen muss man sich schon in die Wortspiele oder Erklärungen hineindenken. Das bremst den Lesefluss gelegentlich aus ist aber kein Schaden. Obwohl als Auftakt zu einer mehrteiligen Reihe gedacht ist dieser Band schon alleine für sich ein Genuss. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen. Dennoch macht der Roman an sich, aber auch das Ende sehr viel Lust auf VIEL mehr! Der Leser wird in jedem Fall sehr gut unterhalten