Wenn Zeit relativ wird - Band 2 noch spannender als der 1.. Eine einfach coole, gut durchdachte Geschichte.
Neven Renner (kleiner Gag der Name ist vor- wie rückwärts das gleiche) ist im Wettlauf gegen seinen eigenen Tod. Und als würde das nicht reichen, muss er ganz schnell noch nebenbei die Welt retten.
Wieder erlebt der Leser mit Neven jede Menge Abenteuer in der zeitrückwärts laufenden Welt des Reversums. Wieder ist alles sehr ausführlich beschrieben, dass man es sich gut bildlich vorstellen kann. Dieses Mal steht die Beziehung zwischen Neven und seinem Vater mehr im Vordergrund, aber es jagt eine Wendung die nächste. Kaum hat man gemeint: JETZT hab ichs kommt etwas Neues.
Wie schon im ersten Band kann man sich den Versuch sparen, Logikfehler im Zeitablauf zu finden, das ist auf seine schräge Weise wirklich gut durchdacht!
Der 2. Teil der Trilogie steht dem 1. Teil in nichts nach: dass betrifft sowohl den Spannungsbogen, die unvorhergesehenen Wendungen oder Wortspiele als auch die Eigentümlichkeiten.
Der Schreibstil ist wieder unterhaltsam und locker und sehr gut zu lesen.
Kleine Details, die zeigen, dass hier mit Phantasie nicht nur geschrieben, sondern auch dekoriert wurde, fallen ins Auge. Die Sanduhren als Kapitelbezeichnung mit gespiegelten Ziffern, die rückwärts gezählt werden sind wirklich ein Hingucker.
Die Wortspiele von Nevens ehemaligem Freund Ben erschienen mir zwar ein bisschen zu sehr entworfen, aber das sollte einen nicht stören. In dem Fall stellt es den komplizierten Charakter von Ben dar.
Neven Renner reist in Band 2 deutlich länger rückwärts durch die Zeit. Das finde ich schön, denn das ist ja die Hauptsache der Geschichte.
Mirko Hübner hat mit Humor eine fesselnde, logisch gut aufgebaute Geschichte ausgetüftelt, die durchaus ihren Leser in den Bann zieht.
Der Cliffhanger zum Schluss macht neugierig auf Band 3 worauf ich mich schon freue.