Unglaublich sensibel
Ja, es sind viele Zufälle, die die beiden Künstler Indie und Rene zusammenführen und immer wieder einander näher bringen, aber die realistische Beschreibung ihrer Biographien hält die Geschichte weit von jeglichem Kitsch fern. Trotzdem ist sie unglaublich schön erzählt. Durch die Lichtkunst Indies entstehen immer wieder ganz zauberhaft beschriebene Momente, sei es ein großes Hochzeitsfest oder der kurze Moment beim Zubettbringen eines Kindes. Diese zart modulierten Momente ziehen sich durch das ganze Buch hindurch. Mit großer Detailkunst wird uns die liebenswerte Hausgemeinschaft vorgestellt, die ganz wesentlich zu Indies und Renes Glück hinzugehört. In aller ehrlichen Dramatik wird uns das Zerstörerische Element des Krieges vor Augen geführt. Da es der Autorin aber gelang, immer wieder Hoffnungslichter einzubauen, bleibt es nicht bei diesem Schrecken stehen. Daneben stehen immer wieder sehr zärtliche Momente des Aufeinander Acht Gebens und der Rücksicht. Ganz sachte Vorsicht bestimmt die Begegnung der beiden und ihre Bewegung aufeinander zu. Ein wunderschönes Buch, das nichts beschönigt und doch den Blick auf das Licht lenkt.