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Produktbild: Antisemitismus in Gesellschaft und Karikatur des Kaiserreichs | Thomas Gräfe
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Antisemitismus in Gesellschaft und Karikatur des Kaiserreichs

Glöß' Politische Bilderbogen 1892-1901

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Buch (kartoniert)
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Das deutsche Kaiserreich wird häufig als eine Epoche widersprüchlicher Entwicklungen charakterisiert. Das trifft ganz besonders für das Schicksal der jüdischen Minderheit zu. Sie erlangte ihre rechtliche Gleichstellung, assimilierte sich zunehmend an die Mehrheits- gesellschaft und erlebte eine Blütezeit in Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Gleichzeitig war das Kaiserreich aber auch der Geburtsort des modernen Antisemitismus, der als autonome politische Bewegung weitgehend versagte, seine Stereotype und Feindbilder aber im Bewusstsein breiter Bevölkerungsschichten verankern konnte.
Zwischen 1892 und 1901 entstand im Dresdner Verlag Glöß eine Bilderbogenserie, deren Schöpfer der völkische Schriftsteller Max Bewer war. Ihre 33 Nummern gestatten tiefe Einblicke in die zeichnerische und sprachliche Konstruktion von judenfeindlichen Stereotypen und Feindbildern in einem populären Medium, das Teil einer boomenden antisemitischen "Bekenntnisindustrie" war.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
15. September 2005
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage
Seitenanzahl
200
Autor/Autorin
Thomas Gräfe
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
218 g
Größe (L/B/H)
190/120/13 mm
ISBN
9783833435294

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Von T. Zander am 28.12.2005

Neues zum Antisemitismus im Kaiserreich

Das Buch untersucht eine antisemitische Karikaturenserie aus der Zeit des wilhelminischen Kaiserreichs, deren Primitivität und Radikalität an den "Stürmer" erinnert. Kaum ein Mythos, Vorurteil oder Feindbild über "die Juden" wird in den Zeichnungen und Begleittexten ausgelassen. Zwar handelt es sich bei den "Politischen Bilderbogen" nicht um eine neu entdeckte Quelle, doch bietet diese Arbeit als erste eine vollständige Auswertung und historische Einordnung an. Die Auswertung der Karikaturenserie fußt auf einem äußerst kundigen Überblick über die Entstehung und Entwicklung des Antisemitismus im Kaiserreich, sowie über die Forschungslage zu diesem Thema. In sozioökonomischen Statusängsten, christlich- religiösen Vorurteilen und völkisch- nationalistischen Purifikationsphantasien erkennt der Autor die drei Stützpfeiler antisemitischen Denkens. Auf ihnen fußen die Feindbildkonstruktionen, die nicht nur in den Schriften antisemitischer Theoretiker, sondern in Objektivationen der Alltagskultur (wie eben z.B. Karikaturen) ihren Niederschlag gefunden haben. Bei der Auswertung der Bilderbogen gelangt der Autor zu einigen neuen und z.T. überraschenden Erkenntnissen über den Antisemitismus im späten Kaiserreich - so u.a. zum Verhältnis von Religion und Rasse im modernen Antisemitismus, zu Judenfeindlichkeit und politsicher Gewalt, zu den Ursprüngen der Gleichsetzung von Judentum und Bolschewismus, zur Verknüpfung von Antisemitismus und Bismarck- Kult und nicht zuletzt über Max Bewer, dem Autor der "Politischen Bilderbogen", dessen Werk und Persönlichkeit der Forschung bislang offenbar völlig entgangen sind. Für jeden, der sich als Wissenschaftler oder Laie dem Thema Antisemitismus, bzw. völkische Bewegung im Kaiserreich mit einem sozial- oder kulturgeschichtlichen Ansatz zuwendet, ist dieses Buch eine Pflichtlektüre.
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