Clara hat es gerade nicht leicht. Ihr geliebte Mutter ist gestorben und ihr Freund hat sie mit ihrer besten Freundin betrogen. Darum packt sie ihre Koffer und zieht in das kleine Städtchen Merryknowe, wo sie ein Cottage gekauft hat. Doch das Cottage stellt sich als sehr renovierungsbedürftig heraus. Der trauernde Witwer Henry bietet ihr seine Unterstützung an und im Gegenzug darf er mit seiner Tochter seinen Wohnwagen auf ihrem Grundstück abstellen. Clara fühlt sich in Merryknowe sofort wohl was besonders an Cafébesitzerin Rachel und Tessie, der Dame aus der Nachbarschaft, die scheinbar alles zu wissen scheint, liegt. Als Rachel ihr Unterstützung braucht, dringt ihre eigene Vergangenheit wieder an die Oberfläche und Clara muss sich eingestehen, das sie vieles noch nicht verarbeitet hat.
Dies ist der erste Roman den ich von der Autorin Kate Forster lese. Mich hat das wunderschöne Cover angesprochen und es suggeriert einen schönen Wohlfühlroman. Und genau das ist es. Der Schreibstil ist sehr locker und man findet in die Geschichte sehr gut hinein. Schon die ersten Seiten haben mich mitgenommen und ich habe mit Clara getrauert. Es war ein mutiger Schritt von ihr sich das Cottage ungesehen zu kaufen. Manch einer würde sagen das war töricht, aber sie nimmt ihr Schicksal an und durch die Unterstützung von Henry scheint erst einmal alles gut.
Henry wirkt sehr festgefahren in seiner Trauer um seine Frau. Ich kann verstehen, das er seine Tochter Pansy beschützen will und das er alles dafür tut das es ihr gut geht. Aber das ständige Hin- und Herreisen ist Pansy leid. Ich fand witzig wie altklug und erwachsen sie manchmal wirkt. Sie setzt in ihren jungen Jahren schon ihren Kopf durch und weiß was sie will, Es ist schön zu sehen wie sie sich bei Clara heimisch fühlt und wie die beiden zusammen wachsen. Die Liebe zwischen Clara und Henry beginnt ganz sacht, da Henry immer noch trauert und Clara ganz von den vielen Problemen, die sie zu bewältigen hat, gefangen genommen wird. Es passt zu den beiden das sie sich Zeit lassen.
Besonders spannend fand ich die Geschichte um Rachel. Was ihre Mutter ihr antut ist einfach grauenhaft und später wird auch der Grund genannt warum Moira so gemein zu ihr ist. Sie aufblühen zu sehen, als ihre Mutter im Krankenhaus ist, wie sie das Café umkrempelt und ihren eigenen Stempel aufdrückt, war toll. Ich mochte ihre Entwicklung vom unterdrückten Mauerblümchen zu einer stolzen und lebensbejahenden Frau.
Tessie spielt auch eine große Rolle. Sie scheint wie die gute Dame über allen zu wachen und mit ihrem Charme hat sie mich gleich für sich eingenommen. Durch ihre Teesatzleserei hat es etwas Magisches, wenn sie behauptet heute Besuch zu kriegen und dann steht wirklich jemand vor der Tür. Wie sie Clara und Rachel unterstütz ist schön und sie hat durch ihre Art den Roman unterhaltsam gemacht.
Fazit:
Ein wunderbarer Wohlfühl-Roman, bei dem ich ein, zwei Tränchen verdrückt habe, viel über Tessie und Pansy gelacht habe, bei der Renovierung des Cottages und bei der Anbahnung der Liebe zwischen Henry und Clara mit gefiebert habe.