Man kann es drehen und wenden, wie man will, wir Deutschen sind die Könige der Brotsorten und da ist es kein Wunder, dass Brotzeit einfach immer geht. Belegen oder bestreichen kann man jedes Brot mit so vielen unterschiedlichen leckeren Lebensmitteln, aber selbstgemacht schmeckt es eben nochmal so gut. Die ersten beiden Seiten drehen sich um die Autorin und drei an sie gestellte Fragen. Nach den Rezepten gibt es noch einen kleinen Theorie-Teil. Nichts ist zu viel, das gefällt mir.
Vegane Rezepte sind in diesem Buch mit einem Blatt-Symbol gekennzeichnet und so schnell auf den ersten Blick zu finden. Die Brotrezepte sind für kurze Teigführung ausgelegt, also mit viel Hefe. Das Wollknäulbrot ist eine tolle Snack-Beilage, beim Grillen ebenso, wie beim Spieleabend oder einfach auf der Couch. Die Paprika-Feta-Creme ist einfach verboten gut. Ich lasse nur den Dill weg, weil ich den so wenig mag, wie Koriander. Tanja Dusy hat die Brotzeit jetzt nicht neu erfunden, gibt ihr aber mit kreativen Ideen einen modernen Touch.
Bei den Rezepten werden nicht mehr Wörter als nötig verwendet. Titel, kurze Info zu Nährwerten und Zeiten, Zutatenliste, Zubereitungsschritte. Bei einigen Rezepten findet sich noch ein Tausch-Tipp und/oder der GU Clou. Mehr ist da nicht! Dafür gibt es zu jedem Rezept ein ansprechendes Foto. Für mich ist das ausschlaggebend, denn ich neige dazu, Rezepte ohne Foto komplett zu ignorieren. Ich möchte einfach sehen, was da am Ende auf meinen Teller kommt. Besonders erfreulich ist, dass keine schwer aufzutreibenden exotischen Zutaten benötigt werden. Das eine oder andere Konservenprodukt könnte man auch frisch bzw. selbstgemacht verwenden, doch dass hier der einfache Weg gewählt wurde, stört mich nur marginal.
Alles in allem ist dies also eins jener Kochbücher, die einem ein wenig auf die Sprünge helfen, aus einer langweiligen, einfachen Sache ein tolles Erlebnis zu machen. So ist die Brotzeit auch gästetauglich. Ich mag die kleinen GU-Bände sehr und dieser macht keine Ausnahme. Vier Sterne!