Mir hat das Buch sehr gefallen, allerdings musste ich es nach dem Ende tatsächlich erst einmal sacken lassen. Denn das Buch hatte für mich eine Menge "Schauplätze", über die ich mir schon während des Lesens Gedanken gemacht habe, ob ein paar davon einfach zu viel waren.
Doch nun, mit zwei Tagen Abstand, finde ich die Story genau richtig, wie sie ist.
Der Einstieg ist mir sehr leicht gefallen und nach dem Klappentext, dachte ich, dass mich eine wohlbehütete, verwöhnte junge Göre erwartet, welche mit sich und der Welt einfach nichts vernünftiges anzufangen weiss.
Und da hat mich das Buch sehr überrascht, denn tatsächlich ist hier eben nichts, wie es scheint o scheinen soll.
Hallies Verhalten ist unbewusst ein einziger Hilfeschrei. Wobei sie anfangs eigentlich gar nicht weiss, worum sie bettelt. Zuneigung, eine liebevolle Familie, Freunde, Aufmerksamkeit?
Nachdem ihr von ihrem Vater der Personenschützer Ransom aufgedrängt wird, versucht sie zunächst mit allen möglichen kindischen Mitteln genau diesen Bodygard wieder loszuwerden. Doch sie hat nicht mit diesem eiskalt erscheinenden, wortkargen, zielstrebigen und unglaublich attraktiven Mann gerechnet.
Sie können sich nicht ausstehen und dennoch spürt man beim Lesen nach und nach das zunehmende Knistern, verboten und völlig unangemessen und doch allgegenwärtig.
Nachdem sie sich ein wenig öffnen und gelegentlich miteinander sprechen, kommen Ereignisse ans Licht, welche erklären, warum sie so sind, wie sie sind und es wird immer dramatischer.
Hallie nimmt im Laufe der Story eine mega positive Entwicklung, das hat mir sehr gut gefallen. Dass sie Ransom aber so unnachgiebig in die Wüste schickt, fand ich ein wenig überzogen. War ja zu spüren, dass es zwischen den beiden gefunkt hatte.
Und Ransom, da war ich mit mir lange Zeit uneinig, wie ich seine Art finden soll. Doch die Story wäre nicht so toll geworden, wäre er plötzlich weichgespült gewesen. Er hatte ein ganz anderes Ziel vor Augen. Auch er konnte von "diesem Einsatz" profitieren, kam doch mit Hallie wieder Licht in sein so düsteres Leben.
Dass die Kapitel aus abwechselnder Sicht geschrieben sind, machte es leicht, die Geschehnisse, Gedanken und Gefühle der beiden besser zu verstehen.
Die Triggerwarnungen sollten ernst genommen werden. Ich fand es gut, dass die angesprochenen dunklen Seiten, nicht in aller Ausführlichkeit dargestellt wurden, sondern nur so, wie es für die Geschichte und die Charaktere sinnvoll war.
Mir haben die Dialoge der beiden gefallen, waren sie doch meist spritzig und humorvoll.
Insgesamt hatte ich sehr spannende (bis zum Schluss) und unterhaltsame Lesestunden.
So kann ich das Buch wirklich empfehlen!