Cover & Klappentext
Das Cover ist zwar recht schlicht gehalten, aber trotzdem wunderschön. Ein zweiter Blick offenbart ein paar Besonderheiten. Es passt auf jeden Fall zum Buch. Der Klappentext wiederum macht neugierig auf mehr.
Meinung
Dies ist mein erstes Buch der Autorin und wohl auch, wenn ich mich nicht täusche, ihr erster Fantasy-Roman. Und obwohl ich ihre anderen Romane nicht kenne, konnte ich hier nicht widerstehen.
Lana Delacroix wurde in eine mächtige Vampirjäger-Dynastie hineingeboren und soll das Erbe ihres Vaters antreten. Als Vampirjägerin ist sie sehr erfolgreich, wird aber bei einem Einsatz gebissen, wobei sie sich zu einem jener Monster verwandelt, die sie Zeit ihres Lebens bekämpft und zu hassen gelernt hat.
Das Buch ist komplett aus der Sicht von Lana geschrieben, die anfangs sehr von sich selbst überzeugt und ehrgeizig, allerdings für den Leser schwer zugänglich ist. Als eine der wenigen Frauen hat sie das Gefühl, sich behaupten zu müssen, was sie zu einer herausragenden Jägerin gemacht hat. Das wurde schön beschrieben. Man erhält einen kleinen Einblick in ihr Leben, auch wenn ich mir ein wenig mehr Informationen gewünscht hätte.
Als sie bei einem Einsatz gebissen wird, konnte ich mich erstmals gut in sie hineinversetzen. Ihre Angst und Unsicherheit sind fast greifbar. Die Verwandlung als Vampir ist das eine, richtig gut gelungen ist ihre Wandlung aufgrund dessen, was ihr passiert ist und was sie erlebt. Sie bleibt sie selbst, entdeckt aber neue Seiten an sich und legt andere ab. Das hat mir wirklich gut gefallen.
Als ihr neues Leben bei den Vampiren beginnt, geht es ihr im Prinzip nicht anders als bei den Jägern. Es sind viele Parallelen erkennbar. Trotzdem ist es auch anders, denn da gibt es Nic. Jener Vampir, der sie verwandelt hat und nun für sie verantwortlich ist. Im Grunde geht hier die Geschichte erst richtig los.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, sehr flüssig mit interessanten Vergleichen. Aber ihm haftet etwas Trockenes an, weshalb ich sehr oft Schwierigkeiten hatte, die Szenen zu fühlen. Als Vampir nimmt Lana alles intensiver wahr, was jedoch nicht so richtig bei mir ankam. Zudem hat sie sich meines Erachtens nach sehr schnell angepasst. Das heißt, der Unterschied zu einem alten Vampir war für mich nicht nachvollziehbar. Im Gegenteil, Nic und auch Sybille zeigten mehr Emotionen als sie. Gut, man kann vieles auf Lanas Erziehung als Jägerin zurückführen, doch auch im Verlauf fehlte mir nicht nur in dieser Hinsicht das gewisse Etwas.
Als Ganzes gesehen, ist die Story durchaus unterhaltsam. Es gibt zwar ein paar langatmigere Stellen, die aber ignoriert werden können. Kleinere Spannungsspitzen lassen den Leser dranbleiben. Zum Ende hin geht es richtig los. Diese Spannung hat mich ans Buch gefesselt, mich jedoch nicht richtig mitgerissen, weil gerade zum Schluss nicht alles aus dem Höhepunkt herausgeholt wurde.
Fazit
Alles in allem ist Where Blood reigns ein solider Roman, der durchaus seine schönen Momente hat. Insgesamt konnte er mich gut unterhalten, obwohl meiner Meinung nach manche Stellen weniger Input vertragen hätten und andere mehr. Ich vergebe trotzdem und gerade deshalb drei von fünf Sternen.