Die Wächterin von Köln ist ein weiterer historischer Roman der Autorin Petra Schier, die ihre Leser wieder einmal ins mittelalterliche Köln entführt. Das Milieu in dem dieser Roman spielt ist eher ungewöhnlich, denn die Hauptperson ist die Hübschlerin Elsbeth, die über die Jahre hinweg zur Betreiberin des Badehauses Zur Schönen Frau aufsteigt. In dieser Zeit hat sie sich ein gut funktionierendes Informanten-Netzwerk aufgebaut, sie weiß was in den Kontoren der Handelshäuser passiert und was in der Kölner Unterwelt los ist. Als in ihrem Etablissement ein hoher Handelsherr ermordet wird, kann Elsbeth mit Hilfe ihres Halbbruders, einem angesehenen Kaufmann ihre Unschuld beweisen. Aber das reicht ihr nicht, sie will den Mord auf eigene Faust aufklären.
Die Autorin Petra Schier hat wie immer einen sehr flüssigen und packenden Schreibstil, der die Seiten nur so dahinfliegen lässt. Wieder überzeugt das neueste Werk dieser Autorin nicht nur durch seine spannende Geschichte, sondern auch durch seine sorgfältige Recherche der historischen Punkte. Nicht nur die Stadt und die einzelnen Figuren überzeugen, sondern die gesamte Atmosphäre, die hier aufgebaut wird, man fühlt sich einfach ins historische Köln zurückversetzt und wenn man die moderne Stadt besucht, erkennt man den einen oder anderen Ort sofort wieder. Es gibt übrigens neben dem Personenregister am Anfang auch ein sehr interessantes Nachwort, das die historischen Fakten noch etwas eindringlicher nahebringt. Die Wächterin von Köln ist nicht nur ein historischer Roman mit einer außergewöhnlichen Protagonistin, es ist auch ein spannender Krimi und bietet auch noch ein wenig Romantik, kurzum es ist einfach eine unterhaltsame Lektüre.