Das Cover von Das Wochenende hat mich direkt neugierig gemacht. Man sieht ein beleuchtetes Zelt, das bedrohlich nah an wildem Wasser steht, darüber ein dunkel bewölkter Himmel. Die Stimmung ist düster und unheilvoll. Genau die Art von Atmosphäre, die ich bei sogenannten Locked-Room-Geschichten liebe.
Max und Annie Kingsley haben sich gemeinsam mit ihrem Sohn Kip den Traum von einem luxuriösen Campingplatz erfüllt. Zur Eröffnung laden sie ihre alten Freunde samt Familien ein, um gemeinsam ein schönes Wochenende zu verbringen. Doch wie so oft bei solchen Treffen kommen schnell alte Konflikte hoch, Spannungen entstehen und dann zieht auch noch ein heftiger Sturm auf. Als plötzlich ein Kind verschwindet, kippt die Stimmung komplett.
Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen. Anfangs fand ich es etwas schwierig, die vielen Personen auseinanderzuhalten. Wer gehört zu wem, welches Kind zu welcher Familie, und so weiter. Aber mit der Zeit wurde es klarer, und ab da konnte ich richtig in die Geschichte eintauchen. Erzählt wird aus mehreren Perspektiven und auf verschiedenen Zeitebenen. Das macht das Ganze zwar spannend, aber auch etwas komplexer. Deshalb würde ich empfehlen, das Buch möglichst am Stück oder in kurzen Abständen zu lesen, sonst kann man leicht durcheinanderkommen.
Zwischendurch plätscherte die Handlung etwas vor sich hin, und ich hätte mir an einigen Stellen mehr Spannung gewünscht. Trotzdem wollte ich das Buch nicht zur Seite legen, denn die vielen Geheimnisse und unterschwelligen Konflikte haben mich sehr interessiert.