Im Jahr 1950 wird den ehemaligen Bewohnern des kleinen Ortes Wollseifen klar, daß sie in ihre Heimat nicht mehr zurückkehren können. Die Bäuerin Johanna Lintermann und ihr Schwiegervater Albert kaufen deshalb einen Bauernhof in Embken. Johanna ist eine selbstbewußte junge Frau und Albert überlässt ihr nur zu gern die Leitung des Hofes. Von ihrem Ehemann Karl hat sie schon lange keine Nachricht mehr erhalten und manchmal fürchtet Johanna, daß er nicht mehr lebt. Sie arbeitet hart, um für ihre Familie und vor allem für ihren Sohn Rolf eine neue Heimat aufzubauen. Da kehrt Karl aus der Gefangenschaft heim. Nach der ersten Freude ziehen dunkle Wolken auf. Obwohl Karl gesundheitlich sehr eingeschränkt ist, reißt er die Führung des Hofes an sich. Das führt oft zu Streit zwischen den Eheleuten. Als Johanna den Grundbesitzer Hans-Christian von Hasselt kennenlernt, träumt sie von einem Leben an seiner Seite...
Im letzten Teil der Eifel-Trilogie von Anna-Maria Caspari geht es um die Nachkriegszeit ab 1950. Der Roman "Schlehengrund" erzählt die Geschichte der Menschen aus dem kleinen Dorf Wollseifen eindrucksvoll weiter. Den Ort hat es tatsächlich so gegeben, die Menschen aber sind fiktiv. Doch man hat das Gefühl, daß alles genau so gewesen sein könnte. Einige Personen konnte man über ihr ganzes Leben begleiten und deshalb werden sie zu guten Freunden. Die Autorin hat sie so lebensnah und natürlich beschrieben, daß sie plötzlich ein vertrautes Gesicht bekamen. Die Ereignisse dieser Zeit werden in die Handlung sehr gut mit einbezogen. Mit großem Interesse habe ich die Tagebucheinträge von Emil Schlösser gelesen. Das war eine kleine Reise in die deutsche Geschichte. Diese Serie hat mich begeistert und auch dieser letzte Teil war wieder ein absoluter Lesegenuß!