Sally Rooney gelingt es in Intermezzo, mit ihrem charakteristischen Schreibstil die inneren Welten ihrer Figuren auf eindrucksvolle Weise darzustellen. Der Roman folgt einem Train-of-Thought-Prinzip, das sich durch oft unvollständig wirkende Sätze und Gedankenfragmente ausdrückt. Dies kann den Lesefluss stellenweise erschweren, da der Stil stellenweise schwer verständlich ist. Dennoch trägt genau diese Technik dazu bei, dass man sich tief in die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonisten hineinversetzen kann.
Besonders hervorzuheben ist das letzte Drittel des Buches, welches sich deutlich ergreifender und emotional intensiver gestaltet als die ersten zwei Drittel. Hier entfaltet sich das Drama in voller Tiefe, und die Charaktere gewinnen spürbar an emotionaler Dimension. Während der Beginn eher still und introspektiv ist, zieht das Finale die Leser:innen durch packende Wendungen und tiefgreifende Erkenntnisse über die Figuren förmlich in seinen Bann.
Insgesamt bietet Intermezzo trotz kleiner Schwächen im Stil eine fesselnde und bewegende Lektüre, die insbesondere durch die emotionale Wucht des letzten Drittels nachhaltig beeindruckt.