Ich bin so begeistert und berührt von dieser Geschichte, dass ich gar nicht weiß, wie ich all das Gefühl und die Euphorie in Worte fassen soll
Das Cover von Für immer und ein Jahr passt meiner Meinung nach unglaublich gut zum Buchinhalt und außerdem finde ich es wunderschön! Das Unendlichkeitszeichen begleitete mich durch das ganze Buch und schmückt auch das Cover und sowohl die Farben, als auch der angedeutete Ausblick durch das Fenster auf dem Bild sind für mich sehr stimmig.
Die Geschichte erzählt von einem großen Verlust, denn Jan hat seine Ehefrau Kaya an den Krebs verloren. Nun steht er alleine mit seinen beiden Kindern da und muss ein Versprechen erfüllen, dass er Kaya gegeben hat: ein Jahr lang soll er alle Menschen aus ihrem Geburtstagskalender anrufen und ihnen gratulieren. Dabei redet Jan nicht gerne, mag telefonieren noch viel weniger und fühlt sich ohnehin komplett verloren. Doch dieses Versprechen zwingt ihn dazu aktiv zu werden, sein Leben zu verändern und sich seiner Trauer zu stellen
Ich habe es zu Beginn meiner Rezension schon verraten: ich liebe dieses Buch! Und zwar in allen Bereichen! Da sind zum einen die unglaublich authentischen Charaktere, in die ich mich sehr gut hineinversetzen konnte. Sie sind, jeder und jede für sich sehr individuell gezeichnet und machen die Geschichte dadurch angenehm vielschichtig und bunt, bieten vielfältige Identifikationsmöglichkeiten und ein lebendiges Personal für die Geschichte. Ganz besonders begeistert hat mich, dass ich die Gefühle der ProtagonistInnen so präsent wahrnehmen konnte und diese so echt bei mir ankamen. Ich konnte mitfühlen, mitleiden, weinen, aber auch lachen und hatte oft Gänsehaut ob der Intensität des Gelesenen. Auch die Gedanken der verstorbenem Kaya werden in eigenen Passagen in die Geschichte eingeflochten, aber was im ersten Moment vielleicht nach übersinnlichem Kitsch klingt, fühlte sich für mich beim Lesen nach purem Gefühl und absolut passend an (es geht nicht um einen Geist!).
Ein Highlight war für mich definitiv die Sprachschönheit deren sich Stefanie Hansen in dieser Geschichte bedient hat. Überhaupt liest sich der Text meiner Meinung nach wunderbar leicht und flüssig, begeistert haben mich aber vor allem ganz besonders schön formulierte Sätze, passgenaue Metaphern, Vergleiche, oder Ähnliches. Immer wieder ist es mir so ergangen, dass ich eine Zeile erneut gelesen habe, um die Schönheit des Satzes zugenießen oder mir einen Ausdruck hoffentlich zu merken so toll!
Und zudem empfinde ich diese Geschichte als unglaublich weise! Es gibt innerhalb des Textes so viele Anregungen für das eigene Handeln, so Vieles, was ich für mein Leben und Sterben als wertvoll erachte und so gute Szenen, die zum Nachsenken anhalten, dass der Mehrwert, neben dem reinen Leseerlebnis, unglaublich groß ist und so manchen Denkanstoß bieten kann ohne den erhobenen Zeigefinger zu zücken.
Was soll ich noch sagen? Ich bin rundum begeistert, beseelt, berührt und habe dieses Buch bereits mehreren meiner Herzensmenschen empfohlen, denn in meinem Bücher-Herzen hat es einen sicheren Platz eingenommen. Wäre es möglich, so würde diese Geschichte auch 10 Sterne von mir erhalten! Traut euch, euch diesem schweren und doch so wichtigen Thema anzunehmen und lest dieses wundervolle Buch viel Freude dabei!