Fangen wir mit dem Besten an, nämlich dem Cover. Das ist wirklich gelungen und bildschön mit seinem teils goldenen, leider auch sehr empfindlichen Druck.
Nun also zum Inhalt:
Clayton Stumper wurde als Säugling vor der Pforte der heiligen Hallen der Gemeinschaft der Rätselmacher in einer Hutschachtel von Pippa, der Gründerin dieser Gemeinschaft gefunden und aufgezogen. 25 Jahre später ist Pippa verstorben und in Clayton wächst der Wunsch, mehr über seine wirkliche Herkunft zu erfahren, denn inzwischen ähnelt die blitzgescheite Gemeinschaft eher einem Seniorenheim. Pippa schickt ihn in ihrem Nachlass auf eine Art Schnitzeljagd, die ihn zu seinen leiblichen Eltern führt.
Die einzelnen Charaktere werden anschaulich vorgestellt, wobei es angenehmer Weise auch ein Personenverzeichnis zu Beginn des Buches gibt. Die Story wird in zwei Ebenen erzählt - der um 2016 mit Blick auf Clayton und einer ab 1979 mit Blick auf Pippa. Wobei ich letztere deutlich interessanter fand.
Eingestreut in die Geschichte sind kleinere Rätsel, die Clayton lösen soll und alles wohl auflockern sollen. Leider sind diese so schlicht gestrickt, dass sie wirklich keine großartige Herausforderung darstellen.
Der Klappentext hat es wieder einmal fertig gebracht Erwartungen zu wecken, die leider nicht erfüllt wurden. Es plätschert so dahin; von Spannung geschweige denn größtem Rätsel keine Spur. Am liebsten beendet hätte ich das Buch, als ich ca. mittig ahnte, worauf die ganze Geschichte herauslaufen würde. Denn - Überraschung - die Herkunft war eigentlich völlig nebensächlich. Man hätte sie dem armen Kerl ruhig schon 10 Jahre früher verraten können. Nein, es ging wieder einmal um Selbstfindung, und zwar der körperlichen Art. Wenn ich einen Liebesroman lesen soll, dann möchte ich das gleich auf dem Einband erfahren und mich nicht erst später drüber ärgern, dass man mich mit Stichworten wie Rätsel, geheimnisvolle Gemeinschaft, Abenteuer auf eine völlig falsche Fährte gelockt hat.
Darüber, dass es sich zudem um eine Blitzschwangerschaft handelte, will ich mich gar mehr wundern.
Aufgrund meiner Enttäuschung hätte ich eigentlich nur 2 Sterne geben dürfen, aber der Schreibstil war tatsächlich okay und gekonnt. Insofern bin ich milde gestimmt.