Ein Axtmörder geht um. Keine Frage also, dass Joona unter Druck steht, diesen Fall aufzuklären.
Dabei stützt er sich auf Hugo. Einen Schlafwandler, der am Tatort des ersten Mordes gefunden wurde. Joona setzt all seine Hoffnung darauf, dass Hugo während des Schlafwandelns etwas mitbekommen und in seinem Unterbewusstsein abgespeichert hat.
Hugo ist für mich der Held des Buches. Seine Wahrnehmungen während des Schlafwandelns sind tiefgreifend und verstörend. Und trotzdem erklärt er sich bereit, unter Hypnose befragt zu werden, um damit bei der Aufklärung helfen zu können.
Generell sind die Morde geprägt von Brutalität, Aggressivität, Blut bis hin zu Gewaltexzessen. Zimperlich darf man hier nicht sein. Mir war das ehrlich gesagt zu viel. Ich kann dies grundsätzlich in Büchern lesen, aber das hier beschriebene Ausmaß hat mir einmal mehr vor Augen geführt, dass ich es schlicht und ergreifend nicht mehr lesen MÖCHTE. Ein Krimi / Thriller muss auch anderweitig spannend sein. Und die Autoren zeigen, dass sie es können. Ich denke dabei unter anderem an Hugos Wahrnehmungen während des Schlafwandelns. Die Beschreibungen sind äußerst anschaulich, aber auch sehr beklemmend.
Joona und seine Ermittlungen sind mir leider etwas zu blass geblieben. Zu Beginn gab es noch einige vielversprechende Spuren, die sich später als Sackgassen entpuppten. Einige klassische Ermittlungsansätze über die Verbindung der Opfer werden hier jedoch überhaupt nicht angesprochen. Hatten sie gemeinsame Ärzte, Interessen, Freunde in Social Media, ...? So bleibt das Motiv und wie der Mörder seine Opfer findet bis zum Schluss im Dunkeln.
Trotz meiner Kritikpunkte lässt sich das Buch sehr flüssig und zügig lesen. Auch abseits der Morde ist es spannend und das Thema Schlafwandel wurde geschickt verwoben. Auch wenn die ein oder andere falsche Spur zu offensichtlich gelegt war und ich deswegen die Person als Mörder ausgeschlossen habe, war die Aufklärung nicht offensichtlich.