Die Geschichte hat rund 400 Seiten und ist ein Einzelband von Laura Kästner. Ich kannte schon die Bradwood-Studios Reihe der Autorin, daher habe ich mich sehr auf neuen Lesestoff gefreut. Und ich muss vorab schon mal sagen, dass ich definitiv nicht enttäuscht wurde.
Das Cover ist eher schlicht gehalten, zeigt Blüten vor pastellfarbenen Hintergrund, doch mir persönlich gefällt es sehr.
Es geht in der Geschichte und Cleo, die auf einer Schmetterlingsfarm in Ohio lebt, die sie nach dem Tod ihrer Mutter alleine mit ihrem Vater und den Mitarbeitenden führt. Doch die Farm steht kurz vor der Pleite und für Cleo steht fest: das darf nicht geschehen! Kurzerhand sucht sie die Baufirma auf, die das Grundstück kaufen will, um den Verkauf irgendwie zu verhindern. Dabei stößt sie auf ein Jobangebot als Assistenz bei Sohn des Geschäftsführers, Miles Corvey, und bewirbt sich kurzerhand. Nach einem Einstellungsgespräch mit Miles bekommt sie den Job und versucht alles, um Miles und seine Väter vom Kauf abzubringen. Wird ihr das gelingen?
Die Geschichte ist sehr einfühlsam, eher ruhig und auf jeder Seite unglaublich authentisch. Ich bin ohne Erwartungen an die Geschichte herangegangen und wurde positiv überrascht. Cleo ist eine tolle Protagonistin, von Seite 1 an war sie mir sehr sympathisch, sie ist leidenschaftlich bei der Sache dabei und ich bewundere sie für ihre Zielstrebigkeit und ihre eisernen Willen, mit dem sie die Farm retten möchte. Miles wird zu Beginn als der große Feind dargestellt und nicht nur Cleo, sondern auch wir als Lesende merken ziemlich schnell, dass mehr hinter ihm steckt und auch er ein wundervoller Charakter ist. Die Entwicklung zwischen ihnen ist zwar eher langsam, aber gerade dadurch wirkt das ganze nicht erzwungen, vielmehr authentisch und es baut auf realistischen und tiefgründigen Gefühlen auf, die man selbst auch nachempfinden kann. Ich habe längere Zeit nicht mehr eine Liebesgeschichte gelesen, die mich auf emotionaler Ebene so überzeugen konnte, wie dieses Buch. Der ruhige, fast schon poetische Schreibstil hat mich überzeugen und mitreißen können und die Geschichte lässt sich flüssig lesen. Besonders toll fand ich das Setting auf der Schmetterlingsfarm. Es gelingt der Autorin nicht nur einen Wohlfühlort zu schaffen, sondern dank der tollen, bildhaften und detaillierten Beschreibungen konnte ich mir vorstellen, selbst vor Ort dabei zu sein und die Farm mit ihren Bewohnern mit eigenen Augen zu sehen. Ich finde es großartig, wie man hier auch einiges über die Schmetterlinge erfahren kann und etwas über ihren Schutz erfährt. Sie dienen aber nicht nur als Setting der Geschichte, sondern haben auch eine starke symbolische Kraft: Zerbrechlichkeit, Neuanfang und Hoffnung.
Insgesamt konnte mich die eher ruhige, aber trotzdem unglaublich tiefgründige Geschichte von Cleo und Miles emotional mitreißen, die tiefen Gefühle konnte man nachvollziehen und ich habe das Lesen sehr genossen. Unerwarteterweise ist das Buch für mich zu einem echten Highlight geworden und ich kann die Geschichte definitiv weiterempfehlen.