Olivia hat das große Glück, dass sie als eine von wenigen Teilnehmenden für das diesjährige Retreat für Künstlerinnen und Künstler ausgewählt wurde und zwei Wochen auf einem Schloss mitten in Schottland verbringen darf. Das Retreat startet eigentlich perfekt und sofort findet sie Freunde, aber dann erscheint der Stargast auf der Bildfläche und das ist ausgerechnet ihr Ex, dem sie damals das Herz gebrochen hat und auch noch der ältere Bruder ihrer besten Freundin ist.
Bei dem Klappentext hatte ich Angst vor zu viel Drama, aber für mein Empfinden war es das gar nicht. Ja, es gibt verletzte Gefühle, Missverständnisse und ein Auf und Ab an Emotionen. Es gibt aber auch klare Kommunikation und zauberhafte Dialoge, die trotz gebrochenen Herzen, nicht vorwurfsvoll geprägt sind. Bei den Annäherungen von Tristan und Olivia habe ich mich tatsächlich total wohl gefühlt, und das, obwohl man merkt, dass hier einiges passiert ist, was die Gefühle des anderen verletzt hat. Der Schreibstil hatte eine Sanftheit an sich und die Gegend in Schottland wurde so großartig beschrieben, ich wäre am liebsten selbst zu diesem Retreat gereist.
Immer wieder erfahren wir zwischendurch durch kurze Rückblicke, was damals eigentlich passiert ist. Und dann begleiten wir Olivia dabei, wie sie versucht das Retreat zu genießen und das, obwohl nicht nur Tristan alles durcheinanderbringt, sondern sie auch bei den vielen Talenten mit Selbstzweifeln zu kämpfen hat. Ich würde dieses Buch nicht unbedingt als Wohlfühlroman beschreiben, da auch das Thema Mental Health eine große Rolle spielt. Aber ich konnte trotzdem super in die Geschichte abtauchen und fand, dass das Thema sehr respektvoll behandelt wurde und keinesfalls die Stimmung getrübt hat.
Ich habe Olivia total gerne bei ihrem Retreat begleitet und kann das Buch daher absolut empfehlen.