Simon Blatz untersucht die Ethik des Politischen Helmut Thielickes in ihrer Entwicklung von den 1930er Jahren bis in die frühe Bundesrepublik. Im Horizont seiner theologischen Konzeption und im Kontext damaliger Debatten wird ein Ethiker erkennbar, der trotz allem Defizit und aller Zeitgebundenheit nach wie vor impulsgebend sein kann.
Helmut Thielicke (1908-1986) gehört zu einer Generation akademischer Theologen, deren Denken sich in größten politischen Umbrüchen herausbildet. Simon Blatz untersucht Thielickes Ethik des Politischen im Horizont seiner theologischer Gesamtkonzeption, angefangen bei seinen Qualifikationsschriften in den frühen 30er Jahren bis hin zum Hauptwerk der Theologischen Ethik in der frühen Bundesrepublik. Im Licht damaliger Debatten zu Schöpfungsordnung, Kirche und Öffentlichkeit, Säkularisierung, Indikativ und Imperativ, Naturrecht, Kompromiss und Obrigkeit wird ein Denker erkennbar, der bei allem Defizit und aller Zeitgebundenheit in seinem Potential noch nicht erschöpft ist.