"Losing Logan" ist der zweite Teil der Preston-Brothers Trilogie von Jay McLean. Logan Preston ist der mittlere Bruder und fällt bisher durch sein Bady Boy-Verhalten auf und hat an jedem Finger in Mädchen. Die Papeterie-Besitzern Aubrey lässt sich davon jedoch nicht beeindrucken und so haben die beiden zunächst nur Beschimpfungen füreinander übrig. Als Logan ihr jedoch in kurzen Momenten sein wahres Ich zeigt, kommen sich die beiden näher und es entsteht eine Liebesbeziehung mit extremen Hochs und Tiefs.
"Losing Logan" hat mich ehrlich gesagt mit gemischten Gefühlen zurückgelassen und genau das macht es für mich auch besonders. Ich war anfangs extrem skeptisch, ob ich mit Logan warm werden kann. Schon in Band 1 war er für mich einfach nur der nervige Bruder von Lucas. Denn mit seinen ständigen Drogeneskapaden, seinem verantwortungslosen und egoistischen Verhalten war er eigentlich genau der Typ Charakter, der mich eher abschreckt als begeistert.
Umso überraschter war ich, dass ich im Laufe des Buches doch immer wieder Momente gefunden habe, in denen Logan mich berührt hat. Seine süßen, verletzlichen Seiten, die er vor allem Aubrey gegenüber zeigte, haben mich manches Mal dahinschmelzen lassen. Die beiden haben zusammen wirklich schöne, intime Szenen aber gleichzeitig gab es auch so viel Drama, das mir stellenweise zu übertrieben war. Die Konflikte kochten mir oft zu schnell zu hoch, die Emotionen schossen in Extreme, die ich nicht immer nachvollziehen konnte. Erst ganz am Ende wird aufgelöst, warum Logan so ist, wie er ist warum er sich betäubt, warum er flieht. Hätte ich das eher gewusst, hätte ich manches sicher anders gelesen und weniger die Augen verdreht.
So sehr ich mir zwischendurch mehr Tiefe gewünscht hätte, so sehr hat mich Jay MacLeans Schreibstil trotzdem gefesselt. Ihre Worte ziehen einen einfach weiter, Seite um Seite, egal wie widersprüchlich und problematisch die Figuren in meinen Augen handeln. Trotz mancher Längen und wiederkehrender Streitereien wollte ich stets wissen, wie es ausgeht.
Die emotionale Wucht am Ende hat vieles wieder gutgemacht. Manche Szenen haben mich wirklich berührt und mitgenommen. Besonders ins Herz geschlossen habe ich Lochlane, den jüngsten Preston-Bruder, der so viel Wärme und Leichtigkeit in die Geschichte bringt. Seine Szenen waren für mich kleine Highlights.
Insgesamt bin ich inhaltlich zwiegespalten es gab einiges, das ich hinterfragt habe, aber am Ende überwiegt dieses Gefühl, dass ich doch unbedingt weiterlesen möchte. Band 3 kann kommen!