Lotte ist ein kleines Mädchen, als sie ihrer Großmutter bei der großen Wäsche zusieht. Die Hände rot und wund, der Rücken schmerzhaft. Wie sehr hoffte sie darauf, dass es endlich ein Waschmittel gibt, welches diese mühsame Tätigkeit erleichtert. Und nicht nur Lotte wünschte sich das. Dann kam sie tatsächlich, die Entdeckung des Jahrhunderts. Lottes Patenonkel Hugo Henkel war es und bis heute steht das Produkt Persil für saubere Wäsche ganz ohne schrubben.
Charlotte Jacobi präsentiert mit dem Buch Blütenweiße Träume ein bestens recherchiertes Abbild damaliger Zeit. Der Beginn des Ersten Weltkriegs war für viele nicht nachvollziehbar. Die Männer mussten an die Front und in der Heimat waren es die Frauen, die nicht nur für die Obhut der Kinder verantwortlich waren. Sie mussten Fabriken am Laufen halten und täglich dafür sorgen, dass niemand aus der Familie hungerte.
Die Zeit danach sorgte zwar für erholsames Aufatmen, das währte aber nicht lange. Die Schatten des Nationalsozialismus wurden bald erkennbar. Dunkle Wolken zogen über das schwer gebeutelte Deutsche Reich. Wer sich für die Entwicklung von Waschmitteln interessiert, wird dieses Buch mögen. Mich hat es gut unterhalten. Die Sprecherin Uta Simone konnte mich zwar nicht so richtig in ihren Bann ziehen, aber ich bereue nicht, ihr bis zum Ende zugehört zu haben.