Cover & Klappentext
Das Cover gefällt mir gut und passt auch zur Story, wenn man sich auf die Details einlässt. Letztendlich war es jedoch der Klappentext, der mich überzeugte, das Buch zu lesen.
Meinung
Heilerin Briar wird von einem Drachen auf eine entlegene Insel Schottlands einführt und in eine Höhle gesperrt. Erst wenn es ihr gelingt, dem darin angeketteten, erkrankten Drachen zu helfen, wird sie freigelassen. Als sie das vermeintlich Unmögliche schafft, bekommt sie das Angebot, ein Jahr bei dem Drachenclan zu leben, wo sie nicht nur ihr Herz, sondern sich beinahe in den Geheimnissen dieser unbekannten Welt verliert.
Aus der Sicht von Briar wird der Leser durch die Geschichte geleitet. Als Kräuterhexe führt sie den Laden ihrer Grandma und ist mit ihrem Leben im Großen und Ganzen zufrieden.
Die Art von Briar ist recht angenehm. Sie weiß sich zu behaupten, lässt sich aber auch nicht alles gefallen. Damit wirkt sie authentisch und sehr sympathisch. Dennoch bin ich nicht sofort mit ihr warm geworden. Aber manchmal braucht es einfach ein wenig, ohne dass dafür ein besonderer Grund vorliegen muss.
Der Schreibstil ist in meinen Augen als solide zu bezeichnen. Er ist zwar recht flüssig, aber hin und wieder gibt es ein paar Stolpersteine, die den Lesefluss etwas stören. Aber das sind Punkte, die sich ausräumen lassen.
Das Setting passt toll zur Geschichte. Schottland bietet viele Mythen und Geheimnisse, da sind Hexen nicht weit hergeholt. Dass es auch noch Drachen gibt, okay, Drachenwandler, rundet für mich das Ganze ab. Oder vielleicht hätte es das. So gut der Einstieg mir auch gefallen hat, so verwirrender entwickelte sich der Verlauf. Erst das Ende konnte bei mir wieder punkten.
Insgesamt wurde ich das Gefühl nicht los, dass irgendetwas fehlt. Die Geschichte ist für mich etwas unrund. Zum einen wirkten einige Geschehnisse konstruiert und damit ein wenig unglaubwürdig. Zum anderen wurden wichtige Szenen meiner Meinung nach nicht ausformuliert. Das kostet dann unter Umständen Emotionen. Zwar war Gefühl vorhanden, aber eine Steigerung sollte man nutzen, wenn sie sich bietet.
Zudem konnten mich bestimmte Handlungsstränge nicht überzeugen beziehungsweise fehlten. Mehr Interaktionen als Kräuterhexe beispielsweise, eben wofür Briar auf die Insel kam, hätte man einbauen können.
Obwohl die Autorin sich Mühe gab, eine gewisse Vorhersehbarkeit zu reduzieren, ist das nicht immer gelungen, dabei wäre es möglich gewesen. An anderen Stellen wiederum hat es wunderbar geklappt, sodass es ein gewisses Spiel mit der Spannung gab.
Das Tempo variierte, aber leider für mich nicht immer angemessen und passend. Insgesamt wurde einiges an Potenzial verschwendet.
Dennoch bietet die Story viele kleine Besonderheiten, die mich fesselten. Als angehende Kräuterhexe mit Pflanzentick fühlte ich mich richtig aufgehoben, beinahe wie zu Hause. Außerdem ist Flora einfach nur charmant.
Des Weiteren ist die Chemie zwischen Briar und Darragh stimmig, was nicht selbstverständlich ist, weswegen die Romanze überzeugt.
Insgesamt wurde ich deshalb gut unterhalten.
Fazit
Diese Geschichte ist eine zum Teil gelungene Mischung mit Hexen und Drachen, inklusive einer Romanze kombiniert mit minimalen Krimielementen und jeder Menge Magie. So interessant die Idee auch sein mag, die Umsetzung schwächelt leider etwas, vermag aber trotzdem zu unterhalten und zeitweise regelrecht zu fesseln. Deswegen gibt es von mir drei von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.