Das Pestmädchen ist ein fesselnder historischer Roman, der den Leser ins mittelalterliche Augsburg im Jahr 1462 entführt. Die Autorin schafft es, die düstere Atmosphäre der Pestzeit authentisch und eindrucksvoll einzufangen. Im Mittelpunkt steht die junge Magd Lina, die im Heilig-Geist-Spital unermüdlich die Kranken pflegt, bis auch sie sich ansteckt. Ihre Geschichte ist geprägt von Mut, Hingabe und dem Überlebenskampf angesichts einer unbarmherzigen Seuche.
Was dieses Buch besonders macht, sind die vielschichtigen Charaktere und die glaubwürdige Darstellung der damaligen Gesellschaft. Silvia Stolzenburg gelingt es, die Ängste, Aberglauben und Hoffnungen der Menschen im 15. Jahrhundert lebendig werden zu lassen. Der Plot ist spannend konstruiert, voller überraschender Wendungen und emotionaler Momente, ohne dabei in Kitsch zu verfallen.
Die kurzen Kapitel sorgen für einen angenehmen Lesefluss, wodurch die Geschichte rasant bleibt. Die Kombination aus Historie, Spannung und menschlicher Dramatik macht Das Pestmädchen zu einem äußerst empfehlenswerten Auftakt einer Trilogie. Ich freue mich schon auf den nächsten Band, der im Juli 2025 erscheinen soll, um zu erfahren, wie es mit Lina weitergeht.
5 Sterne und eine Leseempfehlung.