Manche Bücher sind wie Eintauchen in eisklares Wasser befreiend, belebend, und plötzlich ist der Alltag ganz weit weg. Eislotus war genau so ein Buch für mich.
Von der ersten Seite an hat mich diese Welt mit ihrer Magie, Tiefe und Emotionalität vollständig verschluckt.
Was mir besonders gefallen hat, war nicht nur die faszinierende Idee mit den Seelenbüchern oder die Elemente, die durch alles hindurchwirken sondern vor allem die Figuren.
Nara ist keine Heldin zum Bewundern aus der Ferne, sie ist eine, die man begleitet, spürt, versteht. Ihre Gedanken, Zweifel, Hoffnungen sie haben sich echt angefühlt.
Auch die Nebencharaktere tragen spürbar Gewicht, sie haben Ecken, Kanten und kleine Geheimnisse, die neugierig machen.
Liza Grimm hat einen ganz eigenen Erzählstil, der nicht nur Spannung erzeugt, sondern auch Raum für leise, tiefe Töne lässt.
Immer wieder habe ich mich an kleinen Formulierungen, charmanten Fußnoten oder klugen Zwischentönen festgelesen so viele Details, die man fühlen kann, wenn man bereit ist, zwischen den Zeilen zu lesen.
Eislotus ist mehr als ein spannender Fantasyroman es ist ein Buch, das mit Herz geschrieben wurde. Und das spürt man in jeder Szene, jedem Konflikt, jeder stillen Entscheidung.
Ich bin ehrlich begeistert, wie viel Gefühl, Welt und Bedeutung hier in einem Band stecken.
Und ich frage mich jetzt schon, was Nara noch alles erwartet denn diese Welt hat sicher noch lange nicht all ihre Geheimnisse preisgegeben.