T. Kingfishers Dornenhecke ist eine märchenhafte Novelle, die klassische Motive geschickt auf den Kopf stellt. Besonders berührt hat mich die Hauptfigur Krötling, die trotz ihres einsamen Daseins und der Verantwortung, einen wichtigen Zauber aufrechtzuerhalten, menschlich und greifbar wirkt. Ihr Bedürfnis nach Zuwendung und Kommunikation führt zu Ereignissen, die sie nicht mehr aufhalten kann.
Die Geschichte besticht durch den bildhaften, fließenden Schreibstil und die vielen originellen Fantasyfiguren ein göttlicher Mondscheinhase ist nur eines von zahlreichen Details, die die Welt lebendig machen. Auch die Darstellung verschiedener Feenarten zeigt die Fantasie der Autorin und hebt die Novelle deutlich von klassischen Märchen ab. Besonders gelungen fand ich den harmonischen Wechsel zwischen Krötlings Erinnerungen und der Gegenwart, der die Erzählung lebendig und abwechslungsreich macht.
Die Rollen von Gut und Böse werden auf erfrischende Weise vertauscht und das Ende der Novelle hat mich sehr überrascht.
Insgesamt hat mich Dornenhecke verzaubert. Die Novelle ist sanft, fantasievoll und originell geschrieben und macht Lust, mehr von T. Kingfisher zu lesen.