Earlon Bucky Bronco ist in den 70ern und lebt in Chicago. Er hat seit dem Tod seiner über alles geliebten Frau Maybell fast ein Jahr zuvor seinen Lebenswillen verloren und wartet nur noch auf den Tod, zumal er ständig unter sehr starken Schmerzen leidet. Er nimmt Schmerzmittel und ist inzwischen abhängig von Opioiden, die nur vorübergehend Erleichterung verschaffen. Für eine Operation hat er kein Geld. Sei ganzes Leben hat er in prekären Verhältnissen mit einer Vielzahl von unterbezahlten Jobs verbracht, ein typischer Underdog ohne Chancen. Eines Tages erhält er eine Einladung zu einem Festival in Scarborough in Yorkshire. Als sehr junger Mann hatte er Erfolg mit wenigen Soultiteln, die in seiner Heimat längst in Vergessenheit geraten sind. Er nimmt die Einladung an, weil er noch nie gereist ist und das Meer in seinem ganzen Leben noch nicht gesehen hat. Leider vergisst er seine Opioide im Flugzeug, was ihm einen sehr unangenehmen kalten Entzug beschert. In England betreut ihn Dinah, eine sympathische Frau in den 50ern, die seine Musik kennt und liebt. Auch sie ist nicht glücklich in ihrem Leben als Supermarktangestellte mit einem Alkoholiker als Mann, der immer wieder durch Diebstähle auffällt, und einem drogenabhängigen Sohn, der keine Anstalten macht, am realen Leben teilzunehmen. Bucky und Dinah kommen ins Gespräch und erleben, dass man nicht aufgeben darf, dass menschliche Kontakte und Hilfe dem Leben eine neue Richtung geben können. Auch für Bucky hat die Zukunft Potenzial, enthält wieder Möglichkeiten. Mit Dinahs Hilfe kann er Zweifel, Ängste, Einsamkeit, schmerzlichen Verlust und körperlichen Niedergang hinter sich lassen.
Der Autor erzählt die Geschichte sehr empathisch in einer poetischen Sprache und beschreibt die Schönheit der Landschaft und des Meeres sehr überzeugend. Mir hat nach Offene See und Der perfekte Kreis auch Myers neuer Roman wieder gut gefallen.