Der Buchtitel ein geschwind listig Wib mit der mittelhochdeutschen Schreibweise und dem Kirchenfenster der Heiligen Clara (nicht von Agnes) hat meine Aufmerksamkeit sofort bekommen. Ich kannte die Autorin vorher nicht. Die Leseprobe hat mich begeistert und so war ich froh, dass ich das Buch bei einer Verlosung von lovelybooks gewonnen habe. Als ich das Buch in den Händen hielt, war mein erster Eindruck sofort sehr positiv und dieser Eindruck blieb auch bis zum Ende des Buches. Die optische Aufmachung (Buchcover, die vordere Buchinnenseite enthält eine historische Karte vom Habsburger Reich zum Zeitpunkt von Agnes, Struktur mit Aufteilung in 4 Teile sowie Nennung der Jahreszahlen und des jeweiligen Ortes) und das Bonusmaterial (Personenverzeichnis, Ortsverzeichnis, Worterklärungen, Abbildungen, Zeittafel, der 'Agnesenmantel' und das Nachwort der Autorin) hat mich begeistert. Vor allem anhand des Bonusmaterials habe ich das Herzblut der Autorin gespürt. Besonders hervorheben möchte ich noch die visuelle Trennung der Kapiteln in Zwischenabschnitte mit einem Abbild des heraldischen Adlers, das mir sehr gefiel.
Ich konnte mir alle Protagonisten richtig gut vorstellen und meine uneingeschränkte Sympathie galt hierbei Agnes, die eine starke Persönlichkeit war. Der zweite Erzählstrang wird aus der Perspektive des einfachen Salzhändler(gehilfen) Lajos erzählt, der die Wahrnehmung der Bevölkerung zu den politischen Ereignissen beschreibt. Die Verknüpfung von beiden Erzählsträngen fand ich sehr gelungen, vor allem weil der Schwerpunkt auf dem ersten Erzählstrang mit Agnes von Ungarn lag.
Ich fühlte mich direkt in die damalige Zeit versetzt. Dies lag unter anderem auch an den historischen Bezeichnungen (z.B. die Stadt 'Ofen' statt 'Buda'). Da lateinische Formulierungen anschließend erläutert wurden, blieb mein Lesefluss weiterhin flüssig. Meine Lesegeschwindigkeit an sich war aufgrund der vielen interessanten Informationen, die in den Seiten gepackt wurden, im Vergleich zu sonstigen leichten historischen Romanen, automatisch etwas langsamer, was mich jetzt aber absolut nicht störte.
Fazit:
Es ist eine sehr empfehlenswerte niveauvolle Romanbiographie über Agnes von Ungarn