Lilly Lucas This could be forever
Nach einem tragischen Zwischenfall verlässt Milly Hawaii und fängt ein neues Leben in San Diego an.
Jetzt hat sie die Chance für eine Netflix-Dokumentation über Sportler, ausgerechnet ihren Ex-Freund Griffin Chipman zu interviewen und als Regisseurin durchzustarten Auf Hawaii!
Doch Milly und Griffin haben sich nicht im Guten getrennt, denn während sie noch ihren Bruder Keiko, Griffins besten Freund, betrauerte hat Chip alias Griffin, Milly verlassen um an einer Surfweltmeisterschaft teilzunehmen.
Als die beiden erneut aufeinandertreffen, kann Milly ihren Groll nicht herunterschlucken. Sie ärgert sich noch immer über ihn und wirft ihm vor, dass Griffin sein Leben für den Kick aufs Spiel setzt und nichts aus dem Tod von Keiko gelernt hat.
Und dennoch sind die alten Gefühle sofort wieder da.
Aber ist Griffin diesmal bereit, dass Big Wave-Surfen aufzugeben?
Ich habe von Lilly Lucas bereits einige Bücher gelesen oder gehört, kenne aber die ersten zwei Bände der Hawaii Love Reihe nicht. Dieses Buch ist eigenständig lesbar und in sich abgeschlossen.
Ich habe das ungekürzte Hörbuch mit einer Laufzeit von 8 Stunden und 20 Minuten gehört. Eingelesen wird die Lovestory von Chantal Busse, die erneut einen guten Job macht und mich mit auf eine spannende, emotionale und irgendwie auch traurige Reise mitnimmt. Das Erzähltempo war gut.
Der Erzählstil war leicht und lebendig. Das Tempo der Story war eher gemütlich, die Handlung sehr gefühlsbetont.
Die verschiedenen Figuren sind gut herausgearbeitet und besitzen eine angenehme emotionale Tiefe. Milly hat eine gute Backstory bekommen, dennoch hatte ich einige Probleme mit ihr, denn obwohl ich durchaus ihre Motivation nachvollziehen konnte, war sie oft sehr aufbrausend und ungerecht Griffin gegenüber. Eigentlich nicht nur ihm, auch seiner neuen Surfpartnerin und einigen Crewmitgliedern.
Da fehlte mir ein wenig die Professionalität, andersherum sollte hier vermutlich gezeigt werden, wie emotional sie alles mitnimmt.
War ja auch nicht einfach für sie. Nach vier Jahren und trotz guten Kontakts mit ihrem Vater, der immer noch auf Hawaii lebt, stößt sie erst mal auf ein paar Widrigkeiten. Sie will sich natürlich nicht eingestehen, dass sie Griffin noch immer liebt, der aber weiterhin sein Leben riskiert.
Griffin kann erst mal nur reagieren und er sucht immer wieder das Gespräch mit ihr. Er war mir deutlich sympathischer als Milly selbst, dennoch war die Dynamik zwischen den beiden sehr unterschiedlichen Figuren gut durchdacht.
Die verschiedenen Schauplätze in San Diego, Hawaii, Elternhaus, Hotel und Griffins Haus waren gut herausgearbeitet.
Ich mochte die Geschichte, doch es ist nicht meine Lieblingsgeschichte aus der Feder von Lilly Lucas. Vielleicht weil Milly jünger erscheint als sie tatsächlich ist, vielleicht weil ich nicht mit ihr mitschwingen konnte, oder weil sie ihren Schmerz tief begräbt und dadurch etwas unnahbar wirkt.
Aber das ist nicht tragisch, denn schließlich trifft man immer mal wieder jemanden, mit dem man nicht auf einer Wellenlänge surft.
Dennoch hat mir die Story insgesamt gut gefallen, die sich flott hat weghören lassen und die sowohl berührend, als auch dramatisch ist und ein Happy End bekommt.
Von mit gibt es eine Hör- bzw. Leseempfehlung.
Das Cover ist hübsch.
Fazit: schöne Second Chance-Lovestory. Knappe 4 Sterne.