Ich habe das Buch sehr gerne gelesen vor allem, weil es mich mit seinem historischen Setting und den magischen Elementen direkt abgeholt hat. Die Geschichte spielt im frühmittelalterlichen Wales, einer Zeit voller Mythen, Glaube, Hexen und dunkler Geheimnisse. Diese Mischung fand ich unglaublich faszinierend, zumal die Autorin es schafft, historische Realität und Fantasy stimmig zu verbinden.
Adwen als Hauptfigur hat mir gut gefallen: Sie wirkt zunächst schutzbedürftig, entwickelt aber schnell Mut und Entschlossenheit. Auch die anderen Figuren Kynan, Cadel oder sogar Madoc haben Tiefe und bleiben nicht nur Nebenrollen. Besonders Kynan fand ich interessant, weil seine Vergangenheit eng mit Adwens Schicksal verknüpft ist und er nicht dem typischen Heldenklischee entspricht.
Die Handlung bietet einige spannende Wendungen und lüftet Stück für Stück dunkle Geheimnisse. Dass die Geschichte nicht sofort alles preisgibt, sondern sich langsam entfaltet, hat mir sehr gefallen. Auch die Atmosphäre ist dicht und teilweise sogar mystisch unterstützt durch die immer wieder eingestreuten walisischen Begriffe, die dem Ganzen noch mehr Authentizität verleihen.
Was mich etwas gestört hat, war der Erzählstil. Er war stellenweise recht distanziert, sodass ich nicht durchgehend emotional mitfühlen konnte. Auch die Perspektivwechsel wirkten anfangs etwas unübersichtlich. Und wer nicht so vertraut mit walisischen Namen ist, braucht ein wenig Geduld, bis man sich zurechtfindet.
Fazit:
Ein gelungener Fantasyroman mit historischer Tiefe, glaubwürdigen Figuren und spannender Handlung. Trotz kleiner Schwächen im Stil hat mich die Geschichte überzeugt und bleibt mir in Erinnerung.