Dieses Buch war für mich eine richtig schöne Überraschung. Ich habe zwar schon Take Me Home to Willow Falls von Greta Milán gelesen, aber The Penguin Paradox hat sich ganz anders angefühlt, kälter, ruhiger, aber auch irgendwie intensiver.
Das Setting in der Antarktis ist wirklich mal etwas Neues für eine Liebesgeschichte. Die Forschungsstation, die eisige Weite, das Teamleben auf engem Raum, das alles ist so gut beschrieben, dass man fast selbst friert, während man liest. Ich mochte, dass es hier nicht um große Dramen oder überzogene Wendungen geht, sondern um zwei Menschen, die sich unter ungewöhnlichen Umständen näherkommen.
Emerie war mir sofort sympathisch. Sie ist ehrgeizig, manchmal etwas stur, aber das passt zu ihr, schließlich arbeitet sie an ihrer Doktorarbeit über Pinguine. Beckett dagegen hat diese ruhige, beständige Art, die man erst nach und nach zu schätzen lernt. Die Dynamik zwischen den beiden hat für mich gut funktioniert, auch wenn Emeries Abwehrhaltung anfangs fast ein bisschen zu ausgeprägt war.
Was mir besonders gefallen hat, war die Mischung aus Wissenschaft und Gefühl. Es gibt viele kleine Details über das Verhalten der Pinguine, den Alltag auf der Station und die Forschung, aber immer so dosiert, dass man dranbleibt. Und die Pinguine selbst waren für mich auch ein kleines Highlight!
Der Schreibstil ist angenehm flüssig und bildhaft, ohne zu kitschig zu werden. Ich habe das Buch recht zügig gelesen, weil ich einfach wissen wollte, wie die beiden sich zusammenraufen und vielleicht auch, wie es mit den Pinguinen weitergeht.