Greta Milan The Penguin Paradox
Emery kann ihr Glück kaum fassen, als sie kurzfristig zu einer Forschungsmission in der Antarktis eingeladen wird. Sie will unbedingt wiederlegen, dass die für ihre Treue gelobten Adelin-Pinguine, wirklich immer wieder zu ihren Partnern zurückkehren.
Zu ihrem Pech ist auch Beckett mit von der Partie und sogar der Leiter der Mission. Sie ist sich sicher, dass er ein Schuft ist, der lauter Herzen bricht. Das sie mit dem Techniker intensiv zusammenarbeiten muss, verdirbt ihr die Lust, doch sie soll sich ja ohnehin auf ihre Doktorarbeit konzentrieren.
Nur das Beckett eben nicht der ist, den sie erwartet hat.
Und ihr Herz macht ohnehin was es will, wenn sie das strahlende Lächeln ihres Konkurrenten sieht.
Aber nichts ist für die Ewigkeit und Männer können definitiv nicht treu bleiben, oder?
Ich habe von der Autorin bereits "Beyond Eternity", "Die Legende des Phönix" Band 1 und 2, und "Take me Home to Willow Falls" gelesen, wobei mir die Fantasy-Bücher besser gefallen.
Diesmal geht die Reise zur Forschungsstation White Star in der Antarktis, wo sich eine zarte Liebesgeschichte entspinnen und die Herzen höher schlagen lassen soll.
Bei mir hat es leider nicht funktioniert, da ich mit Emery überhaupt nicht warm geworden bin, dazu aber später mehr.
Insgesamt gibt es einen guten Spannungsaufbau, jede Menge Konfliktpotenzial, den ich zwar nicht immer nachvollziehen konnte, die Geschichte aber interessanter gemacht hat.
Die Figurenausarbeitung ist eher oberflächlich und mir fehlte es sowohl bei Beckett als auch bei Emery an Backstory.
Emery war doch sehr unstet in ihren Äußerungen, feindselig und schnippisch. Hab ich im einen Moment gedacht,"Okay, sie wird zugänglicher", war es im nächsten schon wieder vorbei, weil sie sich irgendwas in ihrer Scheinwelt ausgedacht hat, was Beckett nun schon wieder falsch gemacht haben soll. Wir wissen, reden hilft, aber außer Vorwürfe und unsachliche Anschuldigungen ist da leider nicht viel gekommen.
Echt schade, denn auf der anderen Seite fand ich Beckett recht sympathisch, locker und herzlich. Ich hatte nur leider das Gefühl, dass Emery so gar nicht zu ihm passen wollte. Vor allem, weil er sich so viel Mühe gibt und sie dennoch mit der nächsten haltlosen Meinung herausplatzt.
Ja, zum Schluss gibt es die ultimative Versöhnung und ja, ich kann auch nachvollziehen, warum Emery glaubt, was sie glaubt, aber leider verlor sie immer weiter an Sympathiepunkte.
Nebenfiguren wie Cooper fand ich angenehm und interessant.
Vom Setting her fand ich die Geschichte gut ausgearbeitet, sowohl die Reise als auch die Forschungstätigkeit inklusive Atmosphäre und Gemeinschaft haben mir gut gefallen. Ich konnte mir die Schauplätze gut vorstellen.
Ich habe das Hörbuch, eingelesen von Nora Schulte und Alexander Pensel gehört. Die ungekürzte Fassung beläuft sich auf ca 11 Stunden und 57 Minuten. Ich muss gestehen, dass ich die Abschnitte aus Becketts Sicht lieber gehört habe, aber das lag wahrscheinlich daran, dass er mir einfach sympathischer war und ich näher an seine Figur heran kam. Dennoch haben beide Sprecher die Geschichte lebendig werden lassen.
Es ist wie es ist auch im wahren Leben findet man nicht immer sofort einen Draht zueinander und Emery und ich schwingen einfach nicht auf der selben Welle. Kein Beinbruch, das nächste Buch der Autorin wird mir sicher wieder besser gefallen. Manchmal passt die Geschichte einfach nicht zum Leser und das ist hier passiert.
Wer eine humorvolle, leicht lesbare Rom Com mag, der könnte auch hier Gefallen an der Geschichte finden. Für mich war es diesmal nichts, aber das passiert.
Das Cover passt zum Inhalt der Geschichte.
Fazit: Nicht meins, aber gute Ansätze. 2,5 Sterne.