Ich habe mich sofort in dieses Buch verliebt schon bevor ich die erste Seite gelesen hatte. The Penguin Paradox von Greta Milán hat einfach alles, was ich an einer Winterromance liebe: eine ungewöhnliche Kulisse, charmante Dialoge, prickelnde Spannung und ein Paar, das man am liebsten sofort auf eine gemeinsame Forschungsreise schicken würde natürlich mit Happy End.
Im Mittelpunkt steht Emerie, eine junge Veterinärmedizinerin, die für ihre Doktorarbeit über das Paarungsverhalten von Pinguinen in die Antarktis reist. Was wie der Traum jeder Tierforscherin klingt, wird schnell zu einer Herausforderung denn ausgerechnet dort trifft sie auf Beckett, den mürrischen Expeditionsleiter, mit dem sie schon früher aneinandergeraten ist. Zwischen Eis und Schneestürmen fliegen die Funken, und das nicht nur im Streit.
Emerie war für mich eine dieser Protagonistinnen, die man sofort ins Herz schließt. Sie ist klug, sarkastisch und ein kleines bisschen chaotisch und trotzdem unglaublich authentisch. Ich habe mit ihr gelacht, geflucht und gefühlt. Ihre Unsicherheit und ihr Bedürfnis, sich selbst zu beweisen, machen sie greifbar und echt. Beckett hingegen ist der klassische Grumpy verschlossen, kontrolliert, aber mit dieser stillen Wärme, die man erst spät bemerkt. Und genau das ist es, was ihre Dynamik so wunderbar macht: Sie stoßen aneinander, necken sich, aber zwischen den Zeilen brodelt etwas, das sich nicht leugnen lässt.
Was mich besonders begeistert hat, ist das Setting. Die Antarktis ist hier nicht nur eine Kulisse sie ist fast ein eigener Charakter. Die eisige Stille, die endlosen Schneeflächen, das Licht, das alles in ein unwirkliches Glühen taucht all das schafft eine Atmosphäre, die man beim Lesen fast spüren kann. Ich habe förmlich das Knirschen des Schnees unter den Stiefeln gehört und den Atem gesehen, der in der Kälte gefror. Und mitten in dieser rauen Schönheit: Pinguine. So liebevoll und humorvoll eingebunden, dass sie das Buch noch einzigartiger machen.
Greta Miláns Schreibstil ist leicht, witzig und trotzdem tiefgründig. Sie hat dieses besondere Talent, Szenen zum Leben zu erwecken, ohne sie zu überladen. Besonders die Dialoge zwischen Emerie und Beckett sind ein Highlight spritzig, charmant und manchmal so ehrlich, dass man unwillkürlich lächeln muss. Gleichzeitig gelingt es ihr, die stillen Momente genauso intensiv zu gestalten die Augenblicke, in denen zwei Menschen sich endlich wirklich sehen.
Natürlich gibt es auch Passagen, in denen die Geschichte vorhersehbar ist. Manche Entwicklungen ahnt man früh, und der Konflikt folgt klassischen Romance-Mustern. Aber ehrlich? Das hat mich kein bisschen gestört. Weil es sich einfach gut anfühlt. Weil es warm macht. Weil es eines dieser Bücher ist, die man liest, um zu vergessen, dass draußen alles grau ist.
Als ich die letzte Seite zugeschlagen habe, war ich ein bisschen traurig einfach, weil ich nicht bereit war, mich von dieser Welt zu verabschieden. Ich wollte länger in der Forschungsstation bleiben, weiter mit Emerie lachen und Beckett beobachten, wie er langsam auftaut.
The Penguin Paradox ist für mich das perfekte Winterbuch: cozy, charmant und gefühlvoll, ohne kitschig zu sein. Es vereint Witz, Romantik und ganz viel Herz und hat mich mit einem Lächeln zurückgelassen. Ein Roman, der beweist, dass manchmal selbst in der größten Kälte die wärmsten Geschichten entstehen.