Die Prävalenz von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere von ischämischen Herzkrankheiten, nimmt in den Schwellenländern deutlich zu. Thrombozytenaggregationshemmer (PAA) sind die Therapie der Wahl. Auch wenn die Problematik der einfachen Zahnextraktionen gelöst ist, bleibt es bis heute umstritten, welches Protokoll bei diesen Patienten angewendet werden soll, wenn es sich um oralchirurgische Eingriffe oder mehrere Zahnextraktionen handelt. Wir führten eine deskriptive Längsschnittstudie über 170 oralchirurgische Eingriffe durch, die bei 94 Patienten unter PAA durchgeführt wurden, ohne die Behandlung abzubrechen und mit lokaler Blutstillung. Bei 14, 1 % der Eingriffe kam es zu nicht schwerwiegenden intraoperativen Blutungen, die durch lokale Hämostasetechniken unter Kontrolle gebracht wurden. Postoperative Blutungen traten nicht auf. Lokale Hämostaseverfahren allein reichen aus, um intra- und postoperative Blutungen bei Patienten, die PAA einnehmen, bei oralen Operationen ohne Absetzen der Medikation zu verhindern.